Editorial

Der neue Vorstand stellt sich vor:

 Uwe Roth    Serena Arduino   Cristina Dalla Torre   Gerlinde Zuber    Eleonore Matzszak    Peter Zajc   Wilfried Marxer



Alpenpolitik: Viele Gipfel, ein Ziel

Ein Gleichgewicht zwischen Natur, Wirtschaft und Bevölkerung: dafür setzt sich die CIPRA politisch ein. 2024 sprachen wir uns unter anderem gegen olympischen Gigantismus aus, forderten die Einhaltung der Alpenkonvention beim Ausbau erneuerbarer Energien und bezogen Position für nachhaltige Mobilität in den Alpen. Politische Gipfel sind nicht im Alleingang zu erklimmen, es braucht starke Seilschaften und offenen Austausch für das gemeinsame Ziel: ein gutes Leben in den Alpen für Mensch und Natur.

«Keine Energieanlagen in die letzten unberührten Räume»

Der Ausbau erneuerbarer Energien in den Alpen muss den Naturschutz wahren – dafür trat die CIPRA 2024 politisch ein. Wie die Alpenkonvention dabei an Stärke gewann, erklärt Kaspar Schuler, Geschäftsführer von CIPRA International.

«Wir müssen vermeiden, verlagern und verbessern»

Verkehr darf sich nicht nur an wirtschaftlichen Interessen orientieren. Wie sich die CIPRA-Vertretungen 2024 gemeinsam für nachhaltigere Mobilität in den Alpen eingesetzt haben, erklärt CIPRA Österreich-Geschäftsführer Paul Kuncio im Interview.

«Wir fordern Transparenz»

Die Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina/I stehen in der Kritik. Wie die CIPRA 2024 mehr Offenheit und eine breitere Debatte forderte, erzählt Vanda Bonardo, Präsidentin von CIPRA Italien, im Interview.

Projekte & Aktivitäten


Der Schlüssel liegt in der Natur

Grünflächen absorbieren Regenwasser, Wälder binden Kohlenstoff, Feuchtgebiete reinigen Wasser: Naturbasierte Lösungen für die Folgen der Klimakrise nutzen die natürlichen Prozesse der Umwelt und fördern gleichzeitig die Biodiversität und die Bodenfruchtbarkeit. Im Projekt «Naturbasierte Lösungen und Governance-Strukturen im Alpenraum» zeigen CIPRA International und ifuplan, welche Potenziale der Alpenraum hat und welche Veränderungen es für ihre Umsetzung braucht.

Wirkung & Fakten

🌍 Problem
Die Folgen der Klimakrise wie Hitzewellen, Überschwemmungen, Artensterben setzen den Alpen zu, doch die Natur hält Lösungen bereit!

🔧 Aktivitäten des Projekts
Ein Bericht vergleicht ausgewählte naturbasierte Lösungen aus dem Alpenraum und zeigt ihre Wirkung auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft. Zudem untersucht er, welche Veränderungen in Governance-Strukturen nötig sind, um naturbasierte Ansätze gegenüber technischen Lösungen stärker zu fördern und umzusetzen und gibt Handlungsempfehlungen.

🌱 Wirkung
Interessierte erfahren mehr über naturbasierte Lösungen. Länder, Regionen, Landbesitzer:innen wissen, wie sie ihre Governance-Strukturen anpassen können, um diese zu fördern.

🤝 Beitrag an die Gesellschaft
Der Bericht leistet einen Beitrag dazu, dass naturbasierten Lösungen im Alpenraum öfters umgesetzt werden und ihre Vorteile bekannter werden.

Dauer
April 2024 – Januar 2025

🤝 Partner
ifuplan (Leadpartner) & CIPRA International

💰 Finanzierung
Umweltbundesamt Deutschland

Grüne Wege für die Zukunft

Die Alpen und die Karpaten sind wichtige Naturkorridore, die viele mitteleuropäische Länder miteinander verbinden. Bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Berggebieten mangelt es jedoch oft an einer gemeinsamen Vision. In dem Projekt «Central Mountains» verfolgt CIPRA International Lab gemeinsam mit weiteren Projektpartner:innen einen transnationalen Ansatz, der Governance Modelle in Alpen- und Karpatenregionen stärkt und verbessert.

Wirkung & Fakten

🌍 Problem
Berggebiete sind von den Folgen der Klimakrise besonders betroffen.

🔧 Aktivität des Projekts
Erstellung einer gemeinsamen Strategie der Alpen und Karpaten sowie Aktionspläne für ausgewählte Gebiete.

🌱 Wirkung
Akteur:innen aus verschiedenen Berggebieten arbeiten vermehrt zusammen, etablieren Strukturen für langfristige Kooperation und nutzen Synergien.

🤝 Beitrag an die Gesellschaft:
Ein Beitrag zu langfristigen Lösungen für die Folgen der Klimakrise, soziale und wirtschaftliche Vorteile für die lokale Bevölkerung und weniger Konflikte.

Dauer
April 2023 bis März 2026

🤝 Partner
Bezirk Rzeszów (Polen), Association of the Carpathian Euroregion , Verband der Städte und Gemeinden der Slowakei (Slowakei), Karpaten-Stiftung (Ungarn), Verband der Regionalmarken (Tschechische Republik), Stiftung für Landschaftsschutz (Polen), Eurac Research (Italien), Institut für internationale Soziologie von Gorizia (Italien), ECTZ Alpine Pearls (Österreich), CIPRA International Lab GmbH (Österreich), Bezirk Brasov (Rumänien)

💰 Finanzierung
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Interreg Central Europe Programm 2021-2027

Einblicke aus Projekten und Veranstaltungen


Aussenstimme

Liebe Freund:innen der CIPRA

Das Jahr 2024 war für den Umwelt- und Naturschutz ein Jahr voller bedeutender Erfolge. Besonders bedeutend war der Beschluss des EU-Renaturierungsgesetzes. Diese Entscheidung wird die Sichtweise auf den alpinen Raum nachhaltig verändern und eröffnet neue Möglichkeiten für die Alpenkonvention – sie sorgt seit Jahrzehnten nicht nur für eine verbindliche völkerrechtliche Regelung des Naturschutzes, sondern auch für die langfristige alpenverträgliche Gestaltung aller Politikbereiche.

Ein ganz wesentlicher Aspekt dabei ist die Wahrnehmbarkeit der Alpenkonvention und die Kommunikation ihrer Inhalte. Projekte spielen hierbei – unabhängig von ihrem finanziellen Umfang – eine entscheidende Rolle. Besonders hervorzuheben ist die aktive Beteiligung der CIPRA, die zahlreiche Initiativen anführt und umsetzt, wie zum Beispiel das Jugendprojekt Yoalin für nachhaltiges Reisen in den Alpen. Weitere bewährte Vorhaben wie die Bergsteigerdörfer oder «Berge lesen» tragen ebenfalls dazu bei. Etwas neuer in diesem Kreis ist «Zuugle», ein mittlerweile alpenweites Werkzeug, mit dessen Hilfe Bergtouren ausschliesslich mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt werden können. Ein Blick auf die Internetseite www.zuugle.at lohnt sich sehr!

Abschliessend möchte ich eine Dimension herausgreifen, die in Zukunft noch bedeutsamer sein sollte: die Einbindung der Menschen! Der 10.  Alpenzustandsbericht wendet sich zum Beispiel ganz bewusst der Frage nach der Lebensqualität zu, und der künftige italienische Vorsitz der Alpenkonvention stellt Bevölkerung und Kultur in den Mittelpunkt. Beides sind Mosaiksteine in eine neue Richtung, nämlich jene, in der die Alpenkonvention als identitätsstiftendes Element für die ökologisch fragile Grossregion verstanden wird.

Um die Zukunft der Alpen zu sichern, ist es entscheidend, die Bedeutung von Umwelt-, Natur- und Klimaschutz für die Lebensqualität der Menschen deutlich zu machen. Diese Faktoren tragen nicht nur zur Sicherung, sondern auch zur Steigerung der Lebensqualität bei – und liefern damit die besten Argumente für ihre Umsetzung!

Leonore Gewessler
Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie / Österreich (2024)





Nationale & regionale Vertretungen

Klicken Sie auf die jeweilige CIPRA für Einblicke in ausgewählte Projekte und Veranstaltungen aus den Alpenländern: 



Finanzen

Verein CIPRA International

Woher kommt das Geld?

Wohin geht das Geld?

 Dank Liechtenstein wirksam im Alpenraum

Vom alpengeographisch ideal gelegenen Standort Liechtenstein und unserer Netzwerkstatt Alpen in Schaan ausgehend, konnten wir 2024 viel zur Verstärkung des europaweit ausstrahlenden Engagements des Landes beitragen. Im Verbund mit den nationalen und regionalen CIPRAs in sieben Alpenländern leisteten wir wesentliche Beiträge für eine nachhaltige Entwicklung, damit die Anliegen des Klima- und Biodiversitätsschutzes und der Nachhaltigkeit auch in politisch turbulenten Zeiten nicht vernachlässigt werden.

Beim Aufwand konnten die Personal- und Kommunikationskosten im Vergleich zum Vorjahr auf der gleichen Höhe gehalten werden. Kostenersparnisse resultierten bei der Arbeit in den Gremien und dem allgemeinen Büroaufwand. Aufgrund kleinerer Projekterträge wurden auch weniger Aufträge an externe Dienstleister vergeben. Zur Reduktion des externen Auftragsvolumens trug zudem bei, dass 2024 aufgrund des Zweijahresrhythmus keine Liechtensteiner Nachhaltigkeitskonferenz stattfand, doch wurde alles für die kommende Durchführung am 27. und 28. Juni 2025 zum Thema Wasser vorbereitet (ZukunftsForum Alpen). Insgesamt resultierten gesenkte Gesamtkosten von 1,635 Mio. Franken (2023 1,811 Mio. Franken)

Obwohl auch die Projektakquisition in Summe weniger ertragreich als 2023 war, konnten wir auf die bewährte, sehr hilfreiche Unterstützung gemeinnütziger Stiftungen zählen, die weiter unten ausgewiesen sind. Unsere Kommunikationsarbeit über zielgruppengerechte Printprodukte, Podcasts, Social Media und Website erfolgt in den vier Alpensprachen sowie Englisch. So erreichten wir nicht zuletzt dank des Liechtensteiner Staatsbeitrags ein vielfältiges Publikum innerhalb und ausserhalb der Alpenregionen. Der Gesamtertrag lag 2024 bei 1,638 Mio. Franken (2023 1,827 Mio. Franken).

Es resultierte 2024 ein knapp positives Gesamtergebnis von 2‘600 Franken (2023 16‘000 Franken). Die Eigenmittel erhöhten sich in der Folge ganz leicht auf 435‘000 Franken (2023 432‘000 Franken).

Ende 2024 arbeiteten in Schaan 13 Mitarbeitende, eine Praktikantin und eine europäische Freiwillige mit insgesamt 1030 Stellenprozenten (2023 waren es 17 Angestellte mit 1150 Stellenprozenten).

www.cipra.org/finanzen

Erfolgsrechnung



Bilanz


CIPRA International LAB GmbH: Neue Projekte für mehr Biodiversität

Im Jahr 2024 hat die CIPRA Lab gemeinsam mit weiteren Organisationen neue Interreg Projekte zum Schutz der Biodiversität in den Alpen gestartet. AlpsLife zielt auf ein koordiniertes alpenweites Monitoring und Management von Biodiversität in den Alpen ab, basierend auf bereits existierenden Indikatoren. LiveAlpsNature trägt durch Besucherlenkung zum Erhalt der Biodiversität in alpinen Schutzgebieten bei, die zunehmend für Natur- und Gesundheitstourismus genutzt werden. Die CIPRA Lab moderiert in beiden Projekten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis.

 

Die CIPRA Lab ist eine gemeinnützige GmbH nach österreichischem Recht mit Sitz in Feldkirch im Haus am Katzenturm. Sie ist eine Tochter des liechtensteinischen Vereins CIPRA International und arbeitet als dessen operativer Arm in der EU. Die CIPRA Lab GmbH beschäftigte Ende 2024 sechs Personen mit 360 Stellenprozent. Die Jahresrechnung schliesst bei Einnahmen von 231‘009 Euro und Ausgaben von 230‘762 Euro mit einem positiven Ergebnis von 247 Euro.

 

Die Jahresrechnung der CIPRA Lab finden Sie online unter: www.cipra.org/de/lab

Danke für die Unterstützung und Aufträge

Unsere Kommunikationsarbeit in Zahlen

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User auf cipra.org

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Podcast Episoden
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Newsletter Abos
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Veranstaltungen


Mitarbeitende und Vertreter:innen der CIPRA

Ausblick

ZukunftsForum Alpen 2025

Wasser ist kostbar und wird knapper, auch in den Alpen. Wie verändert der Klimawandel die Wasserversorgung? Wer bestimmt über die Verteilung dieser wertvollen Ressource? Und wie steht es um die Gesundheit unseres Trinkwassers und der Gewässer als Lebensräume? Antworten darauf gibt das zweite Liechtensteiner ZukunftsForum Alpen «H2O: kostbar, kraftvoll, knapp».

Weitere CIPRA Veranstaltungen

  • 2026-01-14T17:30:00+01:00
  • 2026-01-14T18:30:00+01:00
  • Kunstschule Liechtenstein, OG Atelier
14.01.2026
Thema Wildnis: Drehscheibe-Vortrag "Nach dem Gletscher" Kunstschule Liechtenstein, OG Atelier
  • 2026-05-30T14:00:00+02:00
  • 2026-05-30T17:00:00+02:00
  • Kunstschule Liechtenstein, UG Druckwerkstatt
30.05.2026
Thema Wildnis: Workshop "Zwischen Stein und Eis" Kunstschule Liechtenstein, UG Druckwerkstatt
  • 2026-06-20T09:00:00+02:00
  • 2026-06-21T16:00:00+02:00
  • 20.06: Rheinbank, Balzers: 21.06: Kunstschule Liechtenstein, OG Atelier
20.06.2026 - 21.06.2026
Thema Wildnis: Workshop "Riverbed" 20.06: Rheinbank, Balzers: 21.06: Kunstschule Liechtenstein, OG Atelier
  • 2026-06-30T19:00:00+02:00
  • 2026-06-30T22:00:00+02:00
  • Kunstschule Liechtenstein, OG Atelier
30.06.2026
Thema Wildnis: Workshop "Drink & Draw" Kunstschule Liechtenstein, OG Atelier

Impressum

Redaktion: Maya Mathias-Seger (verantwortlich), Caroline Begle, Jakob Dietachmair, Kaspar Schuler

Übersetzungen: Reinhold Ferrari, Nataša Leskovic Uršič, Maria Nievoll

Korrektorat: Caroline Begle, Inès Hubert, Francesco Pastorelli, Nina Pirc

Illustrationen: Jenni Kuck