Politische Positionen von CIPRA International

cc.alps: CIPRA-Forderungen – Tourismus im Klimwandel
Der Klimawandel stellt den alpinen Tourismus vor grosse Herausforderungen. Er muss sich an den Klimawandel anpassen und gleichzeitig klimaverträglicher werden. Insbesondere in den Schlüsselbereichen Verkehr und Energie liegen grosse Potenziale für eine Reduktion des CO2-Ausstosses. Der Tourismus ist eine Branche, die mit hohen Fördermitteln ausgestattet ist. Die öffentliche Hand muss mit der Tourismusförderung die Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit lenken. Bei der aktuellen Diskussion über die Entwicklungen im Tourismusgeschäft dominieren die Positionen der grossen Seilbahnunternehmen, die im Wesentlichen auf den Skitourismus und die Aufrechthaltung des Status quo fixiert sind. Wer aber nur auf Schnee und Ski setzt, forciert eine kapitalintensive, hoch technisierte und zu Monostrukturen neigende Form des alpinen Tourismus, die weder klima- noch umweltverträglich ist.

Die Alpenkonvention – Grundstein einer gemeinsamen Alpenpolitik
Die Alpen sind das höchste Gebirge Westeuropas, Lebensraum für knapp 14 Millionen Menschen, für 30’000 Tier- und 13’000 Pflanzenarten. Sie sind eine besondere Region – und verfügen mit der Alpenkonvention über ein besonderes Abkommen, das ihre nachhaltige Entwicklung sichern soll. Die CIPRA stand am Anfang dieses Vertragswerks: Schon 1952 bei ihrer Gründung forderte sie die Schaffung einer solchen Konvention. Heute ist die CIPRA die wohl engagierteste Beobachterorganisation dieses Vertragswerks und wendet viel Energie und finanzielle Mittel zu seiner Umsetzung und Weiterentwicklung auf. Trotz oder gerade wegen dieser engen Verbundenheit der CIPRA mit der Alpenkonvention muss das 20-Jahre-Jubiläum der Konvention für die CIPRA Anlass sein, ihre Haltung zu diesem einzigartigen Vertragswerk zu überprüfen und zu aktualisieren.

cc.alps: CIPRA-Forderungen – Energieautarke Regionen
Unabhängig von Energieimporten zu werden: Diese Vision übt auf viele Regionen eine starke Faszination aus. Autarkie ist „in“. Es gibt bereits viele sehr positive Ansätze und Versuche, diesen Weg einzuschlagen. Kern der Konzepte ist es, den Bedarf durch regionale, erneuerbare Energieträger zu decken, Energie zu sparen und sie effizienter zu nutzen. Wer diesen Weg zu einer energieautarken Region konsequent beschreitet, verändert das Gesicht und die Strukturen seiner Region umfassend – zum Nutzen der eigenen Wirtschaft, der Gesellschaft und auch der Umwelt.
News aus der Alpenpolitik

Sophie V. Mahlknecht, CIPRA International
Umstrittene EU-Pläne: Schutzstatus des Wolfes soll gesenkt werden
[Update] Am 3. Dezember stimmte der Ständige Ausschuss der Berner Konvention dafür, den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen.

Hanspeter Staffler und Josef Oberhofer, CIPRA Südtirol
Standpunkt: Ziehen wir den Kopf aus der Transit-Schlinge!
Seit Jahren gibt es in Italien und Bayern Anstrengungen, die österreichischen Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Transitverkehr entlang der Brennerachse zu kippen. Nun liegt es an europäischen Gerichten darüber zu entscheiden, was schwerer wiegt: Uneingeschränkter Transitverkehr oder das Wohlergehen der Alpenbewohner:innen und ihrer Umwelt. Ein Kommentar von Hanspeter Staffler und Josef Oberhofer vom Südtiroler Dachverband für Natur- und Umweltschutz (CIPRA Südtirol) .

Michael Gams, CIPRA International
Kernkraft: Ausstieg vom Ausstieg?
Ein möglicher zweiter Kernreaktor im slowenischen Krško, Diskussionen um das AKW-Neubauverbot in der Schweiz, italienische Pläne für einen Wiedereinstieg: Droht ein Atomkraft-Revival im Alpenraum?

Michael Gams, CIPRA International
Klimafalle Strassenbau
Verkehrswende statt zusätzlicher Strassen: In der Schweiz und in Österreich regt sich angesichts der Klimakrise und immenser Kosten Kritik an aktuellen Strassenbauprojekten.
Standpunkte der CIPRA

Standpunkt: Auf Mitgestaltungsreise durch die Alpen
Nachhaltigkeit und Reisefieber müssen sich nicht ausschliessen. «Das Alpen-Interrail zeigt vorbildlich, wie junge Menschen für ihren Lebensraum sensibilisiert und begeistert werden können», erklärt Magdalena Christandl vom CIPRA-Jugendbeirat.

Standpunkt: Das Dilemma des Tourismus
Die Reisetätigkeit bedroht die Werte, auf die der Tourismus in den Alpen angewiesen ist. Ein Dilemma. Nachhaltige Mobilität im Tourismus ist nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern ein «Muss», fordert Barbara Wülser, Stellvertretende Geschäftsführerin von CIPRA International.

Standpunkt: Skifahren, Adieu!
Der Winter steht vor der Tür: In vielen Skigebieten laufen die Schneekanonen bereits auf Hochtouren. Doch die Skifahrerzahlen sinken, die immensen Investitionen in den Ausbau der Skigebiete sind kaum noch zu rechtfertigen. Es ist an der Zeit zu erkennen, dass Skifahren kein Geschäftsmodell mit Zukunft ist, stellt Katharina Conradin, Präsidentin CIPRA International, fest.