Politische Arbeit der CIPRA

Seit mehr als 70 Jahren treibt die CIPRA nachhaltige Alpenpolitik voran. Sie schaut voraus, setzt Herausforderungen der Zukunft auf die politische Agenda und nimmt Verantwortliche in die Pflicht.

Für ein gutes Leben in den Alpen ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichen Interessen, den Bedürfnissen der heimischen Bevölkerung und der Natur zu garantieren. Die CIPRA hilft auf der politischen Bühne mit, diesen Spagat zu meistern. Die Protokolle der Alpenkonvention geben Anleitung. Zusammen mit weiteren Werkzeugen befähigen sie politische Akteur:innen zum Handeln.

Die «Werkzeuge» der Alpenpolitik

  • Die Alpenkonvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der die Alpenstaaten und die EU verbindet. Die CIPRA trug als Mitbegründerin dazu bei, ein grundlegendes Bedürfnis zu erfüllen:  eine länderübergreifende politische Mission zur nachhaltigen Entwicklung und zum Schutz der Alpen. Sie bringt ihr ExpertInnenwissen im Überprüfungsausschuss und in den thematischen Arbeitsgruppen ein.
  • Als Gebirge im Herzen Europas sind die Alpen stark von der europäischen Politik beeinflusst. Eine europäische Strategie für den Alpenraum (EUSALP) soll künftig die Zusammenarbeit zwischen den Alpen und den umliegenden Regionen und Metropolen stärken. Die CIPRA setzt sich mit ihren PartnerInnen dafür ein, dass auch die Zivilgesellschaft in den Entstehungsprozess eingebunden wird.
  • In Einklang mit ihren Schwerpunktthemen und anderen, für den Alpenraum wichtigen Herausforderungen, interveniert die CIPRA in nationalen und transnationalen politischen Gremien für ein gutes Leben in den Alpen.

Die Vision der CIPRA

  • Eine starke Zivilgesellschaft
    Gemeinden, Städte, Regionen und Nationen in den Alpen tauschen Erfahrungen aus und lernen voneinander. Sie beteiligen ihre BürgerInnen bei Planungsprozessen und berücksichtigen die Ideen und Visionen der Jugend. Sie legen Rahmenbedingungen fest, damit alle drei Säulen der Nachhaltigkeit – Wirtschaft, Natur und Gesellschaft – gleichermassen gestärkt werden.
  • Eine vitale Alpenkonvention
    Das Dach für all diese Impulse bildet die Alpenkonvention. Sie ist eine lebendige Drehscheibe; ihre Plattformen und Arbeitsgruppen werden für den Austausch und die Entwicklung von Visionen rege genutzt. Der Überprüfungsausschuss überwacht wirksam die Einhaltung der Alpenkonvention.
  • Ein solidarischer Umgang
    Die 14 Millionen EinwohnerInnen in den Alpen können auf die Solidarität der 56 Millionen Menschen in den umliegenden Regionen zählen – und umgekehrt. All diese Menschen sind sich des besonderen Werts der Alpen als Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen bewusst

Alpenkonvention

Die Alpenkonvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag für den umfassenden Schutz und die nachhaltigen Entwicklung der Alpen. Mehr

Makroregionale Strategie

Zukünftig soll die EUSALP, eine europäische Strategie für den Alpenraum („makroregionale Strategie“ ), die Zusammenarbeit zwischen Alpen und den umliegenden Metropolen und Regionen stärken. Mehr

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Die Vereinten Nationen haben in ihrer Agenda 2030 insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung formuliert (SDGs). Was bedeuten diese für die Alpen? Mehr

Positionen

Die CIPRA sieht es als eine ihrer Kernaufgaben, zu aktuellen Themen und Entwicklungen Stellung zu beziehen. Ihre breite Abstützung als Dachverband mit über 100 Mitgliedsverbänden im Alpenraum legitimiert sie dazu. Die Positionspapiere bieten darüber hinaus Orientierung in komplexen Sachlagen.

cc.alps: CIPRA-Forderungen – Energieautarke Regionen
cc.alps: CIPRA-Forderungen – Energieautarke Regionen
Unabhängig von Energieimporten zu werden: Diese Vision übt auf viele Regionen eine starke Faszination aus. Autarkie ist „in“. Es gibt bereits viele sehr positive Ansätze und Versuche, diesen Weg einzuschlagen. Kern der Konzepte ist es, den Bedarf durch regionale, erneuerbare Energieträger zu decken, Energie zu sparen und sie effizienter zu nutzen. Wer diesen Weg zu einer energieautarken Region konsequent beschreitet, verändert das Gesicht und die Strukturen seiner Region umfassend – zum Nutzen der eigenen Wirtschaft, der Gesellschaft und auch der Umwelt.
Zwölf Thesen und Forderungen von der CIPRA-Jahresfachtagung in Gamprin/FL im Oktober 2009
Zwölf Thesen und Forderungen von der CIPRA-Jahresfachtagung in Gamprin/FL im Oktober 2009
Das einfache Rezept, Wohlstand und Lebensqualität durch wirtschaftliches Wachstum realisieren zu wollen, stösst zunehmend an Grenzen. Klima- und Umweltprobleme sowie Peak Oil sind prominente Beispiele dafür. Auch die Finanz- und Wirtschaftskrise erhöht die Dringlichkeit für neues Denken und Handeln und öffnet gleichzeitig neue Handlungsfenster, die genutzt werden müssen. Die Verstärkung bestehender Muster hat keine Zukunft, weder aus ökonomischer noch aus ökologischer Perspektive.
cc.alps: Die CIPRA-Forderungen zur Raumplanung
cc.alps: Die CIPRA-Forderungen zur Raumplanung
Die Alpen sind anders. Der Alpenbogen zeichnet sich durch Besonderheiten aus, die bei Raumentwicklung und Klimaschutz berücksichtigt werden müssen.

News zur Alpenpolitik

Italien übernimmt 2025 Vorsitz der Alpenkonvention
Italien übernimmt 2025 Vorsitz der Alpenkonvention
Italien bereitet sich auf den Vorsitz der Alpenkonvention für die Periode 2025-2026 vor, während Liechtenstein und Österreich im Jahr 2025 den Co-Vorsitz für die EU-Alpenraumstrategie (EUSALP) innehaben. Nachhaltigkeit und grenzübergreifende Zusammenarbeit stehen im Fokus beider Initiativen.
Umstrittene EU-Pläne: Schutzstatus des Wolfes soll gesenkt werden
Umstrittene EU-Pläne: Schutzstatus des Wolfes soll gesenkt werden
[Update] Am 3. Dezember stimmte der Ständige Ausschuss der Berner Konvention dafür, den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen.
Standpunkt: Ziehen wir den Kopf aus der Transit-Schlinge!
Standpunkt: Ziehen wir den Kopf aus der Transit-Schlinge!
Seit Jahren gibt es in Italien und Bayern Anstrengungen, die österreichischen Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Transitverkehr entlang der Brennerachse zu kippen. Nun liegt es an europäischen Gerichten darüber zu entscheiden, was schwerer wiegt: Uneingeschränkter Transitverkehr oder das Wohlergehen der Alpenbewohner:innen und ihrer Umwelt. Ein Kommentar von Hanspeter Staffler und Josef Oberhofer vom Südtiroler Dachverband für Natur- und Umweltschutz (CIPRA Südtirol) .
Kernkraft: Ausstieg vom Ausstieg?
Kernkraft: Ausstieg vom Ausstieg?
Ein möglicher zweiter Kernreaktor im slowenischen Krško, Diskussionen um das AKW-Neubauverbot in der Schweiz, italienische Pläne für einen Wiedereinstieg: Droht ein Atomkraft-Revival im Alpenraum?

Standpunkte der CIPRA

Standpunkt: Füreinander brennen statt gegeneinander zündeln
Standpunkt: Füreinander brennen statt gegeneinander zündeln
Klimakrise und Nationalismus seien die beiden grössten Bedrohungen unserer Zeit, meint Kaspar Schuler, seit Juni der neue Geschäftsführer von CIPRA International anlässlich des 30. Jubiläums von «Feuer in den Alpen».
Standpunkt: Auf Mitgestaltungsreise durch die Alpen
Standpunkt: Auf Mitgestaltungsreise durch die Alpen
Nachhaltigkeit und Reisefieber müssen sich nicht ausschliessen. «Das Alpen-Interrail zeigt vorbildlich, wie junge Menschen für ihren Lebensraum sensibilisiert und begeistert werden können», erklärt Magdalena Christandl vom CIPRA-Jugendbeirat.
Standpunkt: Das Dilemma des Tourismus
Standpunkt: Das Dilemma des Tourismus
Die Reisetätigkeit bedroht die Werte, auf die der Tourismus in den Alpen angewiesen ist. Ein Dilemma. Nachhaltige Mobilität im Tourismus ist nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern ein «Muss», fordert Barbara Wülser, Stellvertretende Geschäftsführerin von CIPRA International.
Standpunkt: Die Alpengemeinschaft darf die Flüchtlinge nicht vergessen!
Standpunkt: Die Alpengemeinschaft darf die Flüchtlinge nicht vergessen!
Während die Eusalp die Alpenregionen zusammenzubringen will, sterben MigrantInnen an den Grenzen zwischen Alpenstaaten. Francesco Pastorelli, Direktor von CIPRA Italien, fragt: Was ist aus dem gastfreundlichen, solidarischen und toleranten Europa geworden?
Standpunkt: Energiepolitik – Slowenien verpasst den Anschluss
Standpunkt: Energiepolitik – Slowenien verpasst den Anschluss
Es ist ein Gebot der Stunde, die Energieproduktion und den Energieverbrauch an den Kriterien der Nachhaltigkeit auszurichten. Mit dem Energiekonzept hält Slowenien an alten Rezepten fest, stellt Matej Ogrin, Präsident von CIPRA Slowenien, fest.
Standpunkt: Vom Transit überrollt
Standpunkt: Vom Transit überrollt
Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Herzinfarkte – die Belastung für die Menschen entlang von Transitrouten wie dem Brenner ist enorm. Die Politk wägt Massnahmen ab, beschliesst, relativiert wieder. Doch jeder weitere Aufschub gefährdet die Bevölkerung, betont Andreas Riedl, Geschäftsführer von CIPRA Südtirol.