Gemeinsam für den Herdenschutz
Hirt:innen, Bauernverbände, Interessensvertretungen und Forschende sind die wichtigsten Akteursgruppen wenn es in den Alpen um Nutztierhaltung geht. Die Konferenz in Salern/I bot ihnen einen idealen Rahmen, um anregende Diskussionen zu führen und jenen, die die Sommer mit den Tieren auf den Almen verbringen, Gehör zu verschaffen. Sie sind an vorderster Front und somit der Gefahr und den Herausforderungen durch die Rückkehr grosser Beutegreifer wie dem Wolf ausgesetzt. Diskutiert wurden Lösungsansätze unter den veränderten Arbeitsanforderungen, Tiergesundheit, die Zucht von Herdenschutzhunden und die Zukunft der Nutztierhaltung im Alpenraum.
Vor Ort war auch Kaspar Schuler, Geschäftsführer von CIPRA International, die ein Side-Event zum Projekt «Dialog zum Wolf: Hirt:innennetzwerke in den Alpen stärken» organisierte. «Es herrscht Konsens darüber, dass es in der Berglandwirtschaft in erster Linie darum geht, die Nutztiere zu beschützen und dem Wolf dennoch seinen Lebensraum zu lassen», meint Schuler. «Die Koexistenz wird in der Praxis vielerorts bereits gelebt. Allerdings ist die öffentliche und politische Kommunikation zum Thema meist sehr polarisierend, was pragmatische Lösungen erschwert, wie etwa die finanzielle Unterstützung für die Haltung von Herdenschutzhunden.»
Teil des CIPRA-Projekts ist auch das kürzlich veröffentlichte Handbuch «Die Alm-/Alpwirtschaft in zehn Begriffen». Es beleuchtet relevante Begriffe mit dem Ziel, eine gemeinsame Basis über Sprachgrenzen hinweg zu schaffen und ist auf Deutsch, Italienisch, Französisch sowie Slowenisch kostenlos als Download verfügbar.
Zum Abschluss des zweijährigen Projekts organisiert die CIPRA im Dezember 2024 zwei Online-Treffen zwischen Ausbildungszentren und Schulen sowie zur grenzüberschreitenden Vernetzung von Hirt:innen im Alpenraum.
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