Klimakrise: Lösungen aus der Natur
Wie naturbasierte Lösungen dabei helfen können, die Klimakrise alpenweit zu bewältigen, zeigt ein aktueller Bericht mit CIPRA-Beteiligung.
Städtische Bachläufe renaturieren, Bergwälder pflegen, Weiden schonend bewirtschaften: Ein im Juni 2025 vom deutschen Umweltbundesamt veröffentlichter Bericht analysiert das Potenzial naturbasierter Lösungen (NbL) und ihrer Governance-Strukturen im Alpenraum. Er basiert auf einer umfassenden Analyse acht erfolgreich umgesetzter Modellprojekte in verschiedenen Alpenregionen. Eines davon ist das Zürcher Bachkonzept/CH. Es renaturiert Stadtbäche, fördert damit die Biodiversität und reduziert urbane Überschwemmungen. Interdisziplinäre Planung und Transparenz sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren.
Ein international erfolgreiches Modell ist das Bergwaldprojekt (Österreich, Katalonien, Deutschland, Liechtenstein, Schweiz). Es stärkt klimaresistente Wälder und Moore, fördert Gemeinschaftssinn und Bildung, die umfassende Einbindung von Freiwilligen sichert den Erfolg. Das anhand eines italienischen Einzelbetriebs untersuchte Modell «Rotationsweidemanagement zur Steigerung der Nachhaltigkeit von Viehbetrieben im Alpenraum» verbessert die Bodenqualität und Biodiversität, senkt Treibhausgasemissionen und spart Futterkosten. Was braucht es für den erfolgreichen Einsatz von naturbasierten Lösungen im Alpenraum? Erfolg versprechen sowohl Bottom-up-Ansätze kleiner Projekte als auch Top-Down-Ansätze mit grossflächigen Lösungen.
Ebenso sollten leicht zugängliche Aus- und Weiterbildungsmassnahmen zu naturbasierten Lösungen angeboten werden. Der Bericht liefert diese und zahlreiche weitere Empfehlungen zu Flächen, Zeit, Finanzen, Organisation, Bildung, Kommunikation und Governance. Er entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung in München (ifuplan) im Auftrag des deutschen Umweltbundesamtes. Am 17. Juni 2025 stellte die CIPRA den Bericht bei der 7. Europäischen Konferenz zur Anpassung an den Klimawandel (ECCA) in Rimini/I vor und diskutierte mit Expert:innen Möglichkeiten, Flächen für naturbasierte Lösungen zu mobilisieren.
Zum Bericht: «Naturbasierte Lösungen und ihre Governance-Strukturen für Klimaschutz und Klimawandelanpassung im Alpenraum»