Hochspannung in den Alpen: Wie Raumordnung neue Nutzungskonflikte bewältigen kann

Der Raum in den Alpen ist begrenzt und wird immer intensiver genutzt, unter anderem für die Stromerzeugung. Energiewende und Renaturierung stehen oft im Widerspruch zueinander. Auf welche Weise kann alpine Raumordnung zwischen den verschiedenen Ansprüchen vermitteln? Wie kann sie den Nutzungsdruck auf Bergregionen managen und Expert:innen aus den relevanten Disziplinen vernetzen? Diesen und weiteren Fragen geht die Jahresfachtagung der CIPRA 2025 nach.

Staudämme, Photovoltaikanlagen und Windparks: Die Energiewende ist – neben niedrigerem Verbrauch und höherer Effizienz – eine der wichtigsten Antworten auf die Klimakrise. Gleichzeitig müssen angesichts der Biodiversitätskrise bereits geschädigte Ökosysteme wiederhergestellt werden. Beides hat die EU erkannt und weitreichende Beschlüsse dazu gefasst. Doch sowohl die Energiewende als auch die Renaturierung beanspruchen Raum, der in den Alpen knapp ist. Raumplanung kann dabei helfen, gute Kompromisse zu finden. Die CIPRA ermöglicht mit dieser Jahresfachtagung einen sektorübergreifenden Austausch von Wissen und Erfahrung über Verwaltungsebenen und Landesgrenzen hinweg.

Grüne Infrastruktur, Partizipation und Zusammenarbeit

Die Tagung konzentriert sich auf drei Themen: Grüne Infrastruktur, Partizipation und sektorübergreifende Zusammenarbeit. Am Vormittag liefern Expert:innen aus den Alpenländern fachliche Inputs und Thesen(1) dazu, am Nachmittag stellen Teilnehmende in gemeinsamer Gruppenarbeit die Thesen auf den Prüfstand. Die Ergebnisse diskutieren abschließend alle gemeinsam mit dem Publikum. Das Ziel: Ein sektorübergreifender, internationaler Austausch, der mit Hilfe der Raumplanung Lösungsansätze für die Nutzungskonflikte zwischen Energiewende und Biodiversität formuliert.

Die Teilnahme an der Jahresfachtagung ist kostenlos.

Sprachen der Jahresfachtagung: Simultandolmetschung auf Deutsch, Französisch, Italienisch, Slowenisch

Anreise und Übernachtung in Salzburg: Der Bahnhof Salzburg ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar. Auskünfte: www.oebb.at (de, en). Wir bitten Sie um selbständige Buchung Ihrer Unterkunft. Für Zimmerbuchungen steht ein Zimmerkontingent im arte Hotel Salzburg unter „CIPRA Jahresfachtagung“ bis 15.01.2025 zur Verfügung (EZ mit Frühstück für 140 EUR/Nacht).

Kontakt: CIPRA Deutschland, deutschland@cipra.org und CIPRA Österreich, oesterreich@cipra.org

In Kooperation mit dem AlpPlan Netzwerk

 


(1) Gemeinsam mit dem AlpPlan-Netzwerk der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL) erarbeitet die CIPRA Thesen zur Bewältigung von Nutzungskonflikten in der Energiewende aus raumplanerischer Sicht. Die Thesen berücksichtigen EU-Vorgaben, insbesondere die Erneuerbare-Energien-Richtlinie III (RED III) und das EU-Naturschutzgesetz, sowie weitere aktuelle Entwicklungen im Alpenraum. Sie bilden die Grundlage für das Konferenzprogramm.

Programm

08:30             

Anmeldung

09:00

Eröffnung der Tagung

 

Ziel der Konferenz

09:20

Die Alpen neu denken

 

Wie verändert sich die Landschaft der Alpen durch Gletscherschwund, Rückgang des Permafrosts und neue Nutzungsansprüche? (Thomas Kissling, ETH Zürich – Institut für Landschaft und Urbane Studien)

09:40

Neue Wege durch alte Landschaften: Alpine Raumordnung im Spannungsfeld von Energie und Natur

 

Einführung in das Thema Alpine Raumordnung und Verknüpfung mit dem Themenschwerpunkt der Tagung, (Stephan Tischler, Universität Innsbruck – Arbeitsbereich Intelligente Verkehrssysteme, Präsident von CIPRA Österreich)

10:00

Thesen zur Bewältigung von Nutzungskonflikten

 

Einführung in die Thesen durch aktive Einbindung der Teilnehmer:innen (AlpPlan-Network and CIPRA)

10:30

Kaffeepause

Inputs und Thesen

11:00             

Anlagen für erneuerbare Energien biodiversitäts- und landschaftsverträglich planen (Lea Reusser, Akademie der Naturwissenschaften Schweiz)

11:20

Planung der Energiewende: ein gesellschaftlicher Lernprozess (Gernot Stöglehner, BOKU Wien)

11:40

Konflikte beim Wassermanagement zwischen Flachland und Gebirge: die Fallstudie des Vanoi-Staudamms (Mauro Varotto, University Padua)

12:00

Fragerunde und Einführung in die Nachmittags-Sessions

12:30

Mittagessen

14:00

Ground:breaker Award

 

Preisverleihung an Entsiegelungsprojekte im Alpenraum in Kooperation mit dem Projekt «Groundbreaking – Verbesserung von Boden, Klima und Biodiversität durch Entsiegelung in urbanen und peri-urbanen Gebieten der Alpen».

Diskussion

15:00            

Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt?

 

Interaktiver Teil zur Diskussion der vom AlpPlan-Network und der CIPRA erarbeiteten Thesen zur Bewältigung von Nutzungskonflikten in Zeiten der Energiewende

 

Session 1: Grüne Infrastruktur

 

Session 2: Öffentlichkeitsbeteiligung

 

Session 3: Sektorenübergreifende Zusammenarbeit

16:30

Pause

17:00

Fishbowl Diskussion (Reflektion der Sessions und der Thesen)

 

Reflektion der Sessions und Thesen mit Teilnehmer:innen und Experten (Lea Reusser, SCNAT; Arthur Schindelegger, BOKU Wien)

17:45

Zusammenfassung der Sessions

18:15

Abschluss

Anmeldung

Aktuell ist keine Anmeldung mehr möglich. Die Jahresfachtagung ist ausgebucht.

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