Smarte Mobilität in der Ferienzeit
Mit den Sommerferien beginnt auch die Stausaison im Alpenraum. Das Positionspapier «Verkehr und Mobilität in den Alpen» der CIPRA zeigt, wie die Mobilitätswende im Tourismus und darüber hinaus klappt.
45 Kilometer und mehrere Stunden lang steckten Reisende bereits am Pfingstwochenende auf der österreichischen Tauernautobahn im Stau, vor dem Schweizer Gotthardtunnel staute es sich auf 20 Kilometern. Bei ihrer Suche nach Ausweichrouten verstopfen Reisende häufig auch schmale Dorfstrassen in Alpentälern. Doch die stärkste Reisezeit steht mit den Sommerferien erst bevor. Mehr Verkehr bringt auch mehr Lärm, CO2, Feinstaub, weitere Strassen und Parkplätze. Das beeinträchtigt die empfindlichen Ökosysteme der Alpen, das kulturelle Erbe und die Lebensqualität der Menschen vor Ort.
Vermeiden, verlagern, verbessern
Die CIPRA schlägt daher in ihrem aktuellen Positionspapier «Verkehr und Mobilität in den Alpen» vor, dass Reisedestinationen keine Werbung in fernen Märkten betreiben, auf autofreundliche Werbung verzichten und auf nachhaltige Alternativen hinweisen. Öffentliche Verkehrsmittel und aktive Mobilität wie etwa Radfahren sollen gefördert werden. Ganzheitliche Konzepte für nachhaltigen Tourismus könnten sich an Initiativen wie den «Bergsteigerdörfern» oder dem Netzwerk «Alpine Pearls» orientieren. Dazu gehören auch effizientere öffentliche Verkehrssysteme, die lokale Vermietung von E-Autos und attraktive Carsharing-Systeme sowie Anreize für Green Events. Erfolgreiche Vorzeigeprojekte der CIPRA wie etwa «Youth Alpine Interrail» weisen die Richtung. Kaspar Schuler, Geschäftsführer von CIPRA International, meint: «Die Alpen brauchen eine echte Verkehrswende. Es reicht nicht, nur Motoren zu elektrifizieren – wir müssen Mobilität grundsätzlich neu denken: weniger Verkehrskilometer, mehr Lebensqualität. Unser Positionspapier zeigt, wie das gelingen kann – gemeinsam, grenzübergreifend, voll echter Begegnungen mit Natur und Mensch. Feriengefühle und Erholung sind so von Beginn weg mit dabei.»
Positionspapier «Verkehr und Mobilität in den Alpen» zum Download:
www.cipra.org/de/positionen/verkehr-und-mobilitaet-in-den-alpen