Solaranlagen in der Schweiz: bahnbrechend, empörend

Solarmodule an Skiliften und Berghängen: Fukushima und steigende Strompreise machen die Energiegewinnung kreativ. Megaprojekte und Weltpremieren im Überblick.

Die grösste Solaranlage der Schweiz, so die Idee, soll an einem stillgelegten Steinbruch am Walensee entstehen. Umweltschutzorganisationen sind empört: Der Steinbruch ist ein Naturdenkmal von nationaler Bedeutung. "Die Schweiz hat genügend geeignete Hausdächer", kritisiert Anita Wyss von der Stiftung Landschaftsschutz. "Eine freistehende Anlage hat in einer geschützten und exponierten Landschaft nichts zu suchen."
Den Strombedarf von 1'200 Haushalten soll eine rund vier Fussballfelder grosse Solaranlage auf einer Lawinenverbauung in über 1'800 Meter Höhe decken. In der Bündner Gemeinde St. Antönien wurde im November 2011 eine Testanlage installiert. In der Schweiz gäbe es 200 Kilometer Lawinenverbauung, die für die Bestückung mit Solarzellen geeignet wären, rechnet die Uni St. Gallen vor.
Mit der Kraft der Sonne fährt auch der weltweit erste Solarlift im Bündner Safiental: Die Solarpanels sind direkt auf dem kürzlich eröffneten Skilift montiert und fahren der Sonne nach. Die Skilift-Solaranlage produziert etwa 90'000 Kilowattstunden im Jahr. In einer Wintersaison braucht der 450 Meter lange Lift davon rund ein Viertel.
Quellen und weitere Informationen: www.sonnenseite.com, www.solarskilift.ch, www.spiegel.de/reise/europa/0,1518,803257,00, www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011