Die Natur als Influencerin
Der natürliche Pool über einem See, ein beeindruckender Wasserfall oder die Hütte neben einer Felswand: Auf Social-Media-Plattformen verbreiten sich solche Fotos rasend schnell. Sie motivieren Menschen, dorthin zu kommen – manchmal sind es zu viele. Müll, zertrampelte Pflanzen oder aufgeschreckte Wildtiere sind die Folge. Verantwortliche von Nationalparks und anderen Schutzgebieten reagieren mit eigenen Postings und Aufrufen, keine Fotos von «geheimen Plätzen» mehr zu teilen. Ein weiteres Problem ergibt sich durch Internetportale, auf denen man Tourentipps und GPS-Tracks mit anderen teilen kann. Initiativen wie «digitize the planet» wollen daher Informationen über lokale Regelungen, Gesetze sowie Verbote in Naturschutzgebieten oder auch zu aktuellen Wegsperren, beispielsweise aufgrund von Forstarbeiten, digitalisieren. So lässt sich bereits vorab bei der Tourenplanung feststellen, welche Gebiete frei zugänglich und welche man nicht betreten sollte.
Mehr Informationen: https://www.digitizetheplanet.org/ (de)
Steckbrief
Was: Initiativen zur Besucherlenkung im Internet
Wer: «Digitize the planet» (Outdooractive), Natur- und Nationalparks
Wo: Alpenweit
Wann: seit 2020
Übertragbarkeit: Im Alpenraum arbeiten unter anderem der Naturpark Nagelfluhkette/D und der Triglav Nationalpark/SI an einem Projekt mit dem Verein «digitize the planet». Der Nationalpark Berchtesgaden hat als Reaktion auf die «Selfie-Sucht» im Naturschutzgebiet einen eigenen Instagram-Kanal gestartet, der aufklärt und informiert.