Inneralpine Workshops
Das Projekt „Facts4Tourism“ setzt sich aus fünf Arbeitsphasen zusammen. In Arbeitsphase 1 werden drei Destinationen mit unterschiedlichen Tourismusschwerpunkten ausgewählt und Workshops in jeder der Destination durchgeführt. So sollen die vor Ort als relevant wahrgenommen Entwicklungen des Tourismus und vor allem deren Umweltauswirkungen erhoben und eine Diskussion mit regionalen Stakeholdern und Akteur*innen aus verschiedensten Bereichen ermöglicht werden.
Der im Projekt bearbeitete Themenpool wird also von den einzelnen Destinations-Orten durch die Teilnahme an einem Workshop selbst beeinflusst. Diese Themen werden anschließend von CIPRA Deutschland – in Kooperation mit dem Tourismuslehrstuhl von Prof. Schmude der Ludwig-Maximilians-Universität München – anhand des aktuellsten wissenschaftlichen Stands aufbereitet. Die Ergebnisse werden nachfolgend in einem Dossier zur Verfügung gestellt, um so bei lokalspezifischen Konflikten konstruktive und faktenbasierte Lösungsansätze zu unterstützen. Nach der Bearbeitung durch das Projektteam wird etwa ein Jahr später in einem weiteren Workshop in den Destinations-Orten die Möglichkeit gegeben, Feedback und Anpassungswünsche zu formulieren. So haben die Projektregionen die Möglichkeit, individuelle tourismusrelevante Anliegen wissenschaftlich aufbereiten zu lassen, die jedoch auch für den verbleibenden bayerischen Alpenraum interessant sind.
Die inneralpinen Destinationen, mit denen CIPRA Deutschland in „Facts4Tourism“ zusammenarbeitet, sind:
Destination Bad Hindelang
Eingebettet in die Allgäuer Alpen liegt als Teil des schwäbischen Landkreises Oberallgäu Bad Hindelang im Ostrachtal. Die Marktgemeinde, ihre Ortsteile und die umliegende Kulturlandschaft erfreuen sich sowohl bei Gästen als auch bei Einheimischen großer Beliebtheit. In unmittelbarer Nähe zum Naturpark Nagelfluhkette gelegen und als Teil des Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen (80% der Gemeindeflächen liegen innerhalb des Schutzgebietes), gibt es in der Region jedoch auch großes Konfliktpotential, wie das Beispiel Schrecksee in den letzten Jahren eindrücklich verdeutlicht hat. Als Partnerdestination im Projekt Facts4Tourism sollen in Bad Hindelang touristische Entwicklungen ermittelt und wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Mehr…
Destination Garmisch-Partenkirchen
In einem weiten Talkessel am Zusammenfluss der aus Tirol kommenden Loisach und der im Wettersteingebirge entspringenden Partnach, zwischen Ammergebirge im Nordwesten, Estergebirge im Osten und Wettersteingebirge im Süden, quasi am Fuße der Zugspitze, im Werdenfelser Land in Oberbayern liegt die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen. International bekannt für den Wintersport, aber mit weit über anderthalb Millionen Übernachtungen pro Jahr auch ganzjährig ein beliebtes Ziel für Gäste, bietet Garmisch Partenkirchen vielfältige attraktive Aktivitäten. Aber auch hier entstehen mit den hohen Tourismuszahlen Probleme - die verkehrliche Infrastruktur ist oft überlastet und Eibsee und Zugspitze sind Phänomene des Overtourism geworden. Um bestehende Konzepte und aktuelle touristische Entwicklungen wissenschaftlich aufzuarbeiten und sinnvoll zu verknüpfen, ist Garmisch-Partenkirchen als Partnerdestination Teil des Projekts Facts4Tourism. Mehr…
Destination Bergsteigerdörfer Kreuth und Steinberg am Rofan
Nähe ohne Respektlosigkeit, Genuss auf hohem Niveau. Bewegung aus eigener Kraft. Anregung ohne Hektik. Belebheit ohne Lärm - das ist die Philosophie der Bergsteigerdörfer, die sich ganz bewusst für die Umsetzung der Protokolle der Alpenkonvention einsetzten und leben. Weniger, dafür mehr, wird auch in Kreuth und Steinberg im Rofan gelebt. Die beiden Bergsteigerdörfer trennt neben der deutsch-österreichischen Grenze auch der Charakter - während Kreuth viel Tagestourismus aus München erlebt, liegt die kleine Talschlussgemeinde Steinberg am Rofan versteckt oberhalb vom Achensee. Den beiden Orten, die nur wenige Kilometer Luftlinie auseinanderliegen, stellen sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Wesensart jeweils andere Herausforderungen im Tourismus. Diese sollen im Facts4Tourism wissenschaftlich untersucht werden. Mehr…