Abschied von einer Pionierin des sanften Tourismus

Maria aus Köln/D und ihr österreichischer Mann Andrea, der 2004 verfrüht verstarb, kamen Anfang der 1980er zufällig in das Valle Maira/I. Sie verliebten sich in die Gegend und liessen sich dort nieder. Nach ein paar Jahren kauften und renovierten sie das Haus, aus dem das «Centro Culturale Borgata» werden sollte: ein Anziehungspunkt und Ort der Begegnung für Tourist:innen und Wandernde aus ganz Europa – auch für viele Mitglieder der CIPRA-Familie. Im Herbst 2017 organisierte CIPRA dort einen dreitägigen I-LivAlps-Workshop mit jungen Erwachsenen aus verschiedenen Alpenländern zum Thema nachhaltige Entwicklung. Dank Maria, die im Tal sehr geschätzt wurde, konnten auch lokale Akteur:innen einbezogen werden.

Maria und Andrea integrierten sich gut, da sie die Geschichte, Kultur und Traditionen der Umgebung und der lokalen Bevölkerung stets respektierten. Mit ihrem Betrieb machten sie die Besonderheiten des Valle Maira – die wilde Natur, die einzigartigen Kulturlandschaften und die okzitanischen Traditionen – über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Vor allem deutschsprachige Wandernde fanden so ihren Weg ins Tal. Das Paar war auch ein Vorbild für andere Tourismusbetreiber:innen, die beispielsweise ein Netzwerk okzitanischer Gasthöfe aufbauten, und schuf so eine für die damalige Zeit neue Art des Tourismusverständnisses. Für ihre Arbeit wurden sie 2006 mit dem «Kleinen Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz» in Vaduz/LI geehrt.

Maria hat uns gezeigt, dass ein Tourismus, der Natur und lokale Kulturen respektiert, möglich ist – im Valle Maira und in den Alpen!

Quellen und weitere Informationen:

www.lastampa.it/cuneo/2022/02/22/news/addio_a_maria_schneider_protagonista_della_rinascita_turistica_della_valle_maira-2860455/ (it), borgata-sanmartino.eu/it/ (it)