Aufbruchstimmung für Ground:breaker

Böden entsiegeln und aufwerten: Drei Gewinnerprojekte erhielten am 27. Februar 2025 in Salzburg den von der CIPRA alpenweit ausgeschriebenen «Ground:breaker Award».

Der erste Platz ging an Familie Murer in Hubersdorf/CH. Diese private Initiative zeigt auf, wie durch Entsiegelung eines 600 Quadratmeter grossen, leblosen Parkplatzes ein Naturparadies entstehen kann. Ein Bagger entfernte den Asphalt, die Familie legte einen Naturgarten an – mit einem grossen Teich, heimischen Gehölzen und diversen Kleinbiotopen. Der Garten bietet vielfältige Lebensräume, etwa für Amphibien, Insekten, Reptilien oder Vögel. «Die Natur selbst hat uns inspiriert, aus dem alten Parkplatz ein Naturparadies zu machen. Der Natur etwas zurückzugeben und nicht immer nur zu nehmen ist sehr erfüllend und liegt uns am Herzen», schildert Christine Murer. Das zweitplatzierte Projekt des Vereins Bodenfreiheit in Lochau/A begrünte eine durch Bauarbeiten verdichtete und degradierte Fläche von 635 Quadratmetern in einem Wohngebiet. Dabei halfen auch «Heukartoffeln», eine Methode der Permakultur: Kartoffeln werden mit Heu bedeckt, wachsen im Dunkeln, wurzeln tief und lockern so den Boden. Ein Bagger entfernte ehemalige Baustellentrassen. Auf der Fläche wachsen nun heimische, allgemein zugängliche Obstbäume. Unter fachkundiger Anleitung halfen Vereinsmitglieder und Anwohner:innen aller Generationen mit. Das drittplatzierte Projekt der Stadtgemeinde Bruneck/I entsiegelte einen 1’800 Quadratmeter grossen, ehemaligen Busbahnhof. Die graue Asphaltwüste wurde zu einer grünen Oase der Erholung – mit Pergola, Trinkbrunnen, Natursteinmauern, Spazierwegen und direktem Infrastruktur-Anschluss. Der Park ist nun ein frei zugänglicher und generationsübergreifender Treffpunkt.

Gute Beispiele für Entsiegelung
Ziel des Wettbewerbes war es, gute Praxisbeispiele für Massnahmen zur Entsiegelung und Bodenverbesserung in urbanen Gebieten im Alpenraum zu sammeln. Bewerben konnten sich Gemeinden, Privatpersonen, Vereine und Unternehmen. Anhand von Kriterien wie Biodiversität, Klimawandelanpassung und Soziales wählte eine internationale Fachjury aus insgesamt 45 Einreichungen die drei besten aus. Die Gewinner erhielten handgefertigte Dorodango-Trophäen aus Lehm und ein Preisgeld von insgesamt 4000 Euro. Das Projekt wird gefördert vom Deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Alle Wettbewerbseinreichungen, nähere Informationen zum Projekt sowie ein Entsiegelungs-Handbuch mit Grundlagenwissen und guten Beispielen aus dem Alpenraum sind hier zu finden: www.cipra.org/de/ground-breaking