Alarmierender Befund der Gletscherkarawane 2024

Im August und September 2024 besuchte die fünfte Ausgabe der Gletscherkarawane zwölf Gletscher in Italien und darüber hinaus, darunter etwa den erloschenen Flua-Gletscher im Monte-Rosa-Massiv oder die zu Schnee- und Geröllfeldern geschrumpften Gletscher am Kanin in Friaul und am Triglav in Slowenien. Das «Meer aus Eis» am Mont Blanc in Frankreich war eine weitere Station – in 100 Jahren ist seine Eisschicht um 300 Meter dünner geworden. Ebenso betroffen ist die berühmte Marmolada in den Dolomiten: Sie wird wie andere Eisriesen unterhalb von 3‘500 Metern bis zum Jahr 2040 verschwunden sein und Platz machen für Schutt, Fels und neue Ökosysteme. Beeindruckend rasch zieht sich auch der Fellaria-Gletscher auf der italienischen Seite der Berninagruppe zurück – während nur zwei Jahrzehnten verwandelte sich das schmelzende Eis dort in einen riesigen See, so gross wie 30 Fussballfelder.

Bei einer globalen Erwärmung von 2,7 Grad Celsius verschwinden sie alle bis zum Ende des Jahrhunderts, so der alarmierende Befund der Gletscherkarawane 2024. Legambiente hat deshalb ein Manifest veröffentlicht, das sich vor allem auf die neuen Gefahren und nötigen Anpassungsmassnahmen durch den Rückzug der Gletscher bezieht – von nachhaltigerem Tourismus im Hochgebirge über Müllvermeidung am Berg bis hin zum Schutz der neu entstehenden Gletschervorfelder und deren Ökosystemen sowie dem Rückbau stillgelegter Skilifte. «Was wir brauchen, ist eine europäische und internationale Strategie, begleitet von einer zukunftsfähigen Raumplanung und konkreten Massnahmen, wie wir sie im Gletscher-Manifest und in unserer Petition zusammengefasst haben», sagt Vanda Bonardo, nationale Alpenkoordinatorin von Legambiente und Präsidentin von CIPRA Italien. Das Manifest und die zugehörige Petition können hier (it) unterschrieben werden.

Quellen und weiterführende Informationen:

www.legambiente.it/comunicati-stampa/litalia-e-leuropa-rischiano-di-rimanere-senza-ghiacciai/ (it)