Appell für eine zukunftsfähige Entwicklung der Bergwälder
Umweltverbände legen gemeinsames Positionspapier vor Bergwälder: besonders wertvoll, besonders gefährdet, besonders zu schützen!
Das Internationale Jahr der Berge 2002 geht zu Ende. Über die Hälfte Deutschlands besteht aus Berggebieten, wovon waldreiche Mittelgebirge den größten Flächenanteil einnehmen. Die Bergwälder der Mittelgebirge und der Alpen sind der effizienteste Schutz gegen Erosion, Hochwasser, Trockenheit, Lawinen, Muren und Steinschlag. Sie sind wichtig für das lokale Klima und die Reinigung der Luft. Wertvolle Erholungsräume liegen in Bergwaldgebieten, die in strukturschwachen Regionen besonders wichtige Arbeitsplätze bieten. Bergwälder sind bedeutende Lebensräume für Tausende Arten standortheimischer Tiere, Pflanzen, Pilze und Kleinlebewesen. Der Zustand der Bergwälder ist aber seit Jahrzehnten zunehmend besorgniserregend. Luftverschmutzung und Klimaänderung führen zu Waldsterben, hohe Schalenwildbestände verbeißen die Knospen und verhindern das Aufwachsen der standortheimischen Bäume und der natürlichen Bodenvegetation. Als Folge dieser Entwicklung verursachen die häufiger auftretenden Wetterextreme immer höhere Schäden. Am 18. Dezember 2002 treten die Protokolle der Alpenkonvention in Deutschland, Österreich und Liechtenstein in Kraft. Da die Erhaltung der Bergwälder eine Schlüsselgröße für den Schutz der betroffenen Länder darstellt, fordern die Unterzeichner die Bundesregierung und die Länder auf, sich engagiert für eine schnelle Umsetzung des Bergwaldprotokolls einzusetzen. Da die Bedeutung der Mittelgebirgswälder grundsätzlich derjenigen der alpinen Bergwälder vergleichbar ist, fordern wir außerdem, die Vorgaben des Bergwaldprotokolles auch für die Bergwälder der Mittelgebirge zu übernehmen. Dabei muss die Erhaltung, Stärkung und Wiederherstellung aller Waldfunktionen der Bergwälder verwirklicht werden. Die Unterzeichner fordern deshalb, die folgenden Maßnahmen umzusetzen: 7 - Punkte - Programm
Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen kann heute schon im öffentlichen Wald begonnen werden. Im Privatwald ist ein funktionsgerechter Zustand zu honorieren und nachweislich naturverträgliches Wirtschaften zu fördern. Die Bundesregierung und die Länder müssen Verantwortung für die Bergwälder übernehmen und es gilt, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für den hohen Wert dieser Wälder zu wecken. Unterzeichner (in alphabetischer Reihenfolge, mit AnsprechpartnerInnen): AG Wald im Forum Umwelt und Entwicklung (László Maráz) BUND (Dr. Helmut Klein) Bund Naturschutz in Bayern (Dr. Ralf Straussberger) CIPRA Deutschland (Andreas Güthler) Forum Umwelt und Entwicklung (Jürgen Maier) Gesellschaft für ökologische Forschung (Sylvia Hamberger) GREENPEACE (Wolfgang Lohbeck) NABU (Christoph Heinrich) Pro REGENWALD (Hermann Edelmann) Robin Wood (Rudolf Fenner) |
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