Jugendliche diskutieren über die Alpen von morgen

Wie sieht die Zukunft der Alpen aus? Mit dieser Frage setzten sich am 2. Juli 2025 rund 100 Schüler:innen der 4. Klassen des Gymnasiums Vaduz auseinander. In vier interaktiven Workshops «Die Alpen von morgen» diskutierten die Jugendlichen mit CIPRA International über die Klimakrise, Tourismus und regionale Entwicklung.

Flusskraftwerk, Naturschutzgebiet, Umfahrungsstrasse oder Flussbad: Über diese vier Zukunftsprojekte diskutierten die Schüler:innen der 4. Klassen des Gymnasiums Vaduz. Im Workshop «Die Alpen von morgen» von CIPRA International versetzten sie sich als Bürger:innenrat in die Lage der fiktiven Gemeinde Alpwil. In Rollen mit verschiedenen Hüten wie Bürgermeisterin, Naturschützer, Bauleiterin, Senior oder Lehrling im Tourismus debattierten sie die Vor- und Nachteile, entwickelten Argumente und stimmten schliesslich demokratisch ab. Zwei Klassen entschieden sich abschliessend für den Bau eines Flussbades, die zwei anderen legten den Fokus auf die erneuerbare Stromproduktion und stimmten für das Kraftwerk. Die Jugendlichen erlebten, wie komplex politische Entscheidungsprozesse sein können und wie entscheidend der Einbezug vielfältiger Perspektiven ist.

Wintertourismus ohne Schnee

In der fiktiven Gemeinde «Valle Alpina» auf 1'500 Metern über Meer fällt wegen der Klimakrise kaum noch Schnee. Was bedeutet das für eine Region, die stark vom Wintertourismus lebt? Im zweiten Teil des Workshops gestalteten die Jugendlichen in Gruppen Zukunftsbilder für den Alpenraum: Diese zeigten Badesee statt Schneelandschaft, Mountainbike-Strecke statt Skipiste oder Solar- und Windenergie statt fossiler Brennstoffe. Die teils dystopischen Visionen reichten von 25. Grad im Dezember 2090, über brennende Häuser und ausgetrocknete Flussbetten, bis hin zur Besetzung durch den amerikanischen Präsidenten Trump.

In der abschliessenden Reflexion gingen die Meinungen der Schüler:innen teilweise stark auseinander. Während viele an ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz glaubten, hielten andere diesen für wirkungslos. Ein Schüler brachte es so auf den Punkt: «Ich allein kann nichts bewirken, wenn die anderen nicht mitmachen». Viele gaben an, nicht genug über die Klimakrise zu wissen und fühlten sich gleichzeitig von den Folgen nur wenig betroffen. Trotz aller Herausforderungen blickte die Mehrheit optimistisch in ihre persönliche Zukunft.

Rückfragen sind zu richten an:
Maya Mathias-Seger, Kommunikationsmanagerin CIPRA International, maya.mathias@cipra.org