Wasserkraft im Alpenraum

Wieviel Wasserkraftnutzung ist umweltverträglich und ökologisch tragbar? Diese Frage bewegt die Menschen im Alpenraum seit Jahrzehnten – umso mehr vor dem Hintergrund der dringend gebotenen Abkehr von fossilen Energieträgern. Zurzeit sind in Europa rund 21'000 Wasserkraftanlagen in Betrieb, 300 im Bau und über 8´500 in Planung. Dem Klimawandel mit seinen Unwägbarkeiten wie Extremhochwasser will man vielerorts mit weiteren Staudämmen und -Mauern begegnen, obwohl etwa Flussaufweitungen ökologisch sinnvoller wären.

Die CIPRA hat deshalb fünf Forderungen zur Wasserkraftnutzung erarbeitet:

  1. Politik und Wirtschaft müssen weitsichtig planen, um möglichst viel Energie einzusparen, anstatt immer mehr Kilowattstunden zu produzieren.
  2. Bestehende Wasserkraftwerke müssen saniert und überflüssige Kraftwerke entfernt werden, bevor neue gebaut werden.
  3. Die letzten Süsswasserperlen müssen geschützt werden. Intakte Flüsse und Flussabschnitte sowie Gebirgsbäche dürfen nicht der Energiegewinnung dienen.
  4. Die sogenannte «Kleinwasserkraft» ist nur für lokal begrenzte Bedürfnisse in isolierten Lagen sinnvoll. Sie gehört nicht in regionale oder nationale Energieplanungen.
  5. Es gilt, das Wissen und die Zusammenarbeit zur Wasserkraftnutzung länderübergreifend auszubauen.

Das Positionspapier zur Wasserkraftnutzung enthält auch detaillierte Herleitungen der Forderungen und einen breiten Fundus an Hintergrundinformationen.