Wissenstransfer zur Koadaptation von Mensch und Wolf im Alpenraum
Unter Koadaption werden wechselseitige Anpassungsprozesse verstanden, die zwangsläufig auf beiden Seiten vonstattengehen. Der Wolf entwickelt Strategien, um in einer vom Menschen dominierten Natur so gut als möglich zu leben. Der Mensch wiederum entwickelt Strategien, um auch nach der Rückkehr der Wölfe in den Alpenraum seine kulturellen und wirtschaftlichen Praktiken aufrecht zu erhalten und zudem rentabel zu gestalten (Alpwirtschaft, Schafzucht, Tourismus etc.).
Ergebnisse:
- Schaffung eines Überblicks über Aktivitäten und Strategien im Zusammenleben von Mensch und Wolf im Alpenraum in den letzten Jahren. Was sind die wichtigsten Erkenntnisse und Erfahrungen? Welche sozialen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Herausforderungen müssen wir in Zukunft verstärkt angehen? Wo sind die „Lücken“, die bisher mancherorts zu wenig beachtet worden sind?
- Untersuchung in Südtirol/I, Frankreich, der Schweiz und Österreich zu Potenzialen und Herausforderungen für eine grenzübergreifende Hirt:innen-Organisation.
- Bericht mit Erkenntnissen und Handlungsempfehlungen, die für alle Regionen im Alpenraum Relevanz haben und besonders dort helfen, wo der Wolf sich gerade ausbreitet und etabliert.
Basierend auf den Ergebnissen wird nun ein Umsetzungsprojekt entwickelt, in dem die CIPRA der Frage nachgeht, wie Kommunikation im Spannungsfeld zwischen Wolf und Mensch gelingen kann.
Methode:
Insgesamt wurden ca. 40 Interviews mit Menschen aus allen Alpenländern durchgeführt, die langjährige Erfahrung im Zusammenleben mit dem Wolf haben. Folgende Bereiche wurden in den Interviews abgedeckt: Wissenschaft, Politik und Verwaltung, PraktikerInnen (Alpwirtschaft/Zucht bzw. Tierhaltung/Jagd/Wildhut). Es wurde versucht, die unterschiedlichen Handlungsebenen (lokal, regional, national, m.E. international) zu berücksichtigen.
Projektdauer:
Februar 2020 - Februar 2022
Partner:
CIPRA International arbeitet in enger Kooperation mit CIPRA Deutschland, CIPRA Italien und CIPRA Frankreich zusammen.
Finanzierung:
Mit Unterstützung vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit in Deutschland und den Schweizer Stiftungen Temperatio und unaterra.
Kontakt
Marion Ebster
Projektleiterin
Email: marion.ebster@cipra.org