Mikroplastik in den Alpen

Die Plastikverschmutzung bedroht nach wie vor unsere Gesundheit und unsere kostbaren Landschaften. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass Mikroplastik sogar auf den höchsten Alpengipfeln zu finden ist.

Auch wenn es zahlreiche Forschungen und Initiativen zum Schutz der Ozeane gibt, stellt Plastik auch in den Alpenregionen und anderen Berglandschaften ein Problem dar. Hier ist die Forschung noch begrenzt. Dennoch wurde in den Alpen in letzter Zeit viel Mikroplastik entdeckt, das die Umwelt und die Lebensräume der Tiere gefährdet. Das von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderte Forschungsprojekt AlPlast hat den Fliessweg des Wassers untersucht, um die Konzentration von Mikroplastik im österreichischen Alpenraum zu berechnen, und dabei 20 Tonnen Mikroplastik, kleiner als 5 mm, gefunden. Aber Österreich ist nicht das einzige Land: In der Schweiz werden jedes Jahr 14 Tausend Tonnen in Böden und Gewässern entdeckt. Diese Fragmente stammen hauptsächlich aus den umliegenden Städten. Der Meteorologe Andreas Stohl hat untersucht, wie die Stoffe in der Atmosphäre transportiert werden und wie Mikroplastik durch Wind und Wetter verteilt wird, indem es direkt von den Ozeanen auf die höchsten Gipfel der Alpen geweht wird.

Wie man die Plastikverschmutzung beenden kann

Auf dem UN-Gipfel zur Plastikverschmutzung im Dezember 2024 konnte keine Einigung über den Plan zur Reduktion der Plastikverschmutzung erzielt werden. Dennoch ist noch nicht alle Hoffnung verloren. In einer aktuellen Studie wurde eine neue Art von Mikroben entdeckt, die trotz niedriger Temperaturen auf Plastik wachsen und es verdauen können. Der von Joel Rüthi entdeckte „Superpilz 943“ verfügt über spezielle Enzyme, die nicht nur in der Lage sind, Bioplastik zu zersetzen, sondern dies auch bei sehr niedrigen Temperaturen tun. Es kann jedoch noch eine Weile dauern, bis diese neuen Erkenntnisse in der Praxis hilfreich sind. Darüber hinaus wurden in den Alpenregionen, vor allem in Deutschland und Österreich, zahlreiche Initiativen zur Bekämpfung der Vermüllung ins Leben gerufen. Einige ermutigen die Menschen zur Mithilfe bei den „CleanUP Days“, bei denen Bergbegeisterte auf den Wanderwegen Müll und andere Abfälle aufsammeln. Ein anderes Projekt - CLEANALP - in den italienischen Alpen sieht neben der Reinigung der Wanderwege auch Sensibilisierungsmassnahmen vor. In Österreich wurde die App „DreckSpotz“ entwickelt, um Müll in der Wildnis aufzuspüren. Kampagnen wie „Haltet die Berge sauber“ in Frankreich verbreiten das Bewusstsein über soziale Medien.

 

Quellen und weiterführende Informationen:

www.oeaw.ac.at/news/mikroplastik-in-oesterreichs-fluessen (de), www.earthisland.org/journal/index.php/articles/entry/microplastics-are-everywhere-even-the-swiss-alps/## (en), www.swissinfo.ch/eng/sci-tech/nanoplastics-travel-long-distances-to-the-alps/47339352 (en), https://theweek.com/news/environment/960794/microbes-found-in-alps-that-can-digest-plastics-at-low-temperatures (en), https://futurezone.at/science/arktis-gletscher-wie-kommt-mikroplastik-dorthin-andreas-stohl-schadstoffe-luftverschmutzung/402845818 (de), www.klimareporter.de/international/rettungsboot-der-erdoel-lobby (de), www.klimareporter.de/international/saudi-arabien-verhindert-plastikabkommen-vorerst (de), www.srf.ch/wissen/nachhaltigkeit/unglaubliche-entdeckung-schweizer-forschende-finden-einen-pilz-der-plastik-frisst (de), www.cleanalp.com/news/l-impatto-dell-inquinamento-da-plastica-nelle-alpi (it), https://naturschutz.ch/news/natur/ewigkeitschemikalien-werden-schweiz-milliarden-kosten/189204?mc_cid=d86d3574c8&mc_eid=123c555c18 (de), https://naturschutz.ch/news/natur/ewigkeitschemikalien-werden-schweiz-milliarden-kosten/189204?mc_cid=d86d3574c8&mc_eid=123c555c18 (de)