Politische Positionen von CIPRA International

Resolution für ein allgemeines Verbot von Helikopterflügen zu touristischen Zwecken in den Alpen
Die CIPRA International fordert die Alpenstaaten und deren Gebietskörperschaften dazu auf, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um ein allgemeines Verbot von Helikopterflügen zu touristischen Zwecken im gesamten Alpenraum zu erwirken. Damit soll den durch Helikopter entstehenden Lärmimmissionen und den schwerwiegenden Auswirkungen auf Wildtiere Einhalt geboten werden.

Resolution: Ausbau des Flughafens in Bozen/I
In Bozen/Südtirol/I ist ein Ausbau des Flughafens, der derzeit für sportliche und touristische Zwecke dient, zu einem Landeplatz 3. Kategorie geplant. In der Konzeption handelt es sich um eine Anpassung an die Erfordernisse eines internationalen Flugdienstes bzw. das Abwickeln von Charter- und Cargoflügen. Laut Projekt sollen bereits im Jahr 1998 12.000 Flugbewegungen abgewickelt werden, die bis zum Jahr 2010 auf 31.000 ausgebaut werden sollen. Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA fordert die Südtiroler Landesregierung auf, den Bozner Flughafen nicht auszubauen und die derzeitigen Belastungen des Flugverkehrs zu Sport- und Tourismus-Zwecken konsequent zu reduzieren.

CIPRA-Resolution zum Verkehrsthema: Jahrestagung 1996 Igls
Obschon die Alpenstaaten seit 1992 über die Inhalte des Verkehrsprotokolls beraten, sind sie bis zur Jahrestagung 1996 der CIPRA zu keinem einvernehmlichen Abschluss gekommen. Die CIPRA appelliert deshalb an die Vertragsstaaten der Alpenkonvention, die nationale und internationale Konsensfindung endlich abzuschliessen. Sie verlangt die unverzügliche Einberufung eines Sondergipfels der Umweltminister zur Lösung aller noch anstehenden Probleme des Verkehrsprotokolls und schlägt vor, dieses Treffen zusammen mit den Verkehrsministern der Alpenstaaten abzuhalten.
News aus der Alpenpolitik

Caroline Begle, CIPRA International
Wandel möglich machen
Inspirierende Inputs, hitzige Diskussionen, fruchtbarer Austausch und Exkursionen ins beeindruckende Wallis in und um die Alpenstadt Brig-Glis/CH: Die AlpenWoche 2022 in Brig-Glis/CH Anfang September stand ganz im Zeichen vom «Wandel in den Alpen».

Anna Mehrmann, CIPRA International
Ein Zeichen für den Klimaschutz
Vom Triglav Nationalpark in Slowenien über Radnig in Österreich bis nach Gondo in der Schweiz trafen sich Menschen am 13. August 2022, um ein Zeichen zu setzen für den Klimaschutz. «Feuer in den Alpen» fand dieses Jahr unter dem Motto «Die Alpen brauchen Klimaschutz» statt.

Josef Oberhofer, CIPRA Südtirol.
Standpunkt: Klima-Check für Seilbahnen
Südtirol zählt mit 360 Seilbahnen zu den Ländern mit der grössten Dichte an Aufstiegsanlagen. Die meisten dieser Bahnen dienen dem Tourismus und bringen Menschen zum Wandern und Skifahren in die Berge. Seilbahnen gelten als Leuchttürme für Klimaschutz, für sanfte und sozial verträgliche Mobilität. Doch nicht jedes Projekt erfüllt diese Voraussetzungen, meint Josef Oberhofer, der neue Präsident von CIPRA Südtirol.

Caroline Begle, CIPRA International
Erneutes Ringen um die Verlagerung auf die Schiene
Die EU-Richtlinie für die gezielte Förderung des kombinierten Güterverkehrs soll überarbeitet werden. Es besteht die Gefahr, dass sie zugunsten des Strassentransports abgeschwächt wird, was gravierende Folgen für den Schienengüterverkehr und die Umwelt hätte – und der Alpenkonvention widerspräche.
Standpunkte der CIPRA

Rok Brišnik, CYC
Standpunkt: Wir brauchen ein Alpenticket für öffentliche Verkehrsmittel
Homeschooling, kein Bus- und Bahnverkehr, geschlossene Grenzübergänge: Die Corona-Krise hat genau jene Lebensbereiche lahmgelegt, denen wir bisher vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Ein alpenweites Ticket für den öffentlichen Verkehr könnte viele dieser Probleme lösen, meint Rok Brišnik. Er studiert Geografie und Geschichte an der Universität Ljubljana/SI und ist Mitglied des CIPRA-Jugendbeirats (CYC).

alpMedia
Standpunkt: Mitentscheiden für einen lebendigen Alpenrhein
Der in ein Korsett gezwängte Abschnitt des Alpenrheins zwischen Liechtenstein, Österreich und der Schweiz soll mehr Platz bekommen. Ein Konzept dafür haben alle drei Alpenländer vor mehr als einem Jahrzehnt unterzeichnet, umgesetzt wurde noch nichts. Damit die gesetzlich verankerten Gewässerverbesserungen Realität werden, braucht es einen breiten Konsens und einen partizipativen Prozess, bei dem Umweltorganisation mitbestimmen können, meint Elias Kindle, Geschäftsführer von CIPRA Liechtenstein.

alpMedia
Standpunkt: Für einen Kulturwandel im Transitverkehr
Erst der Handel hat die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung im Alpenraum vorangetrieben. Vom Transitverkehr in seiner heutigen Form profitieren hingegen hauptsächlich Regionen abseits der Alpen. Um Lärm und Abgase aus den Alpentälern zu verbannen braucht es mehr als eine verwässerte EU-Richtlinie, meint Stephan Tischler, Vorsitzender von CIPRA Österreich.