Politische Positionen von CIPRA International
Kärntner Erklärung zur Alpenkonvention
Zum Inkrafttreten der Alpenkonvention in Österreich erklären Kärntner Umweltorganisationen ihre Bereitschaft, sich für die Umsetzung der Alpenkonvention einzusetzen und richten ihren Wunsch an die Kärntner Landesregierung, Bezirke und Gemeinden, Wirtschaft, Kultur und Kirche sowie die Bevölkerung, sich ebenfalls in diesem Sinne einzusetzen.

Payrdorfer Manifest zur Transitinitiative Südtirol
Die Transitinitiative Südtirol - Sudtirolo hat zum Ziel, unter Beteiligung aller Interessensgruppen Lösungen zur Verminderung der Schadstoff- und Lärmbelastung durch den Verkehr in Südtirol zu finden. Die Grundlagen seiner Arbeit hat der Verein im "Payrsdorfer Manifest" dargelegt. Die Transportinitiative Südtirol geht davon aus, dass bei Beibehaltung des aktuellen Brenner-Basistunnel-Konzepts die häufig die Grenzwerte überschreitende Schadstoffbelastung an den Brenner-Transitrouten nicht einschneidend reduziert werden kann. Sie will deshalb alternative Massnahmen und Lösungen vorschlagen und zur Diskussion stellen. Ziel ist eine europaweite Entflechtung von Personen- und Güterverkehr und eine Verlagerung der Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene. Die Transportinitiative versteht sich als Schnittstelle zwischen den Interessengruppen und der transitgeplagten Bevölkerung und stellt sich auf deren Seite.

Deklaration über Schutzgebiete in europäischen Bergregionen, Chambéry 2002
Die "Deklaration über Schutzgebiete in europäischen Bergregionen" hebt die Bedeutung der biologischen und geologischen Ressourcen und Wasservorräte von Berggebieten hervor. Sie betont die Notwendigkeit angepasster Entwicklungs- und Schutzmassnahmen sowie regionaler Zusammenarbeit. Schutzgebiete können ein Experimentalfeld sein für die Entwicklung von Schutzmassnahmen. Für 2003-2005 werden konkrete Schritte vorgeschlagen: In jedem europäischen Berggebiet soll ein Kooperationskomitee mit VertreterInnen von Regierungsorganisationen und NGOs geschaffen werden. Deren Aufgabe soll sein, über die Umsetzungsmodelle von Naturschutz zu informieren und durch Wissenstransfer aus der Forschung zur Bevölkerung das Management von Schutzgebieten und die nachhaltige Entwicklung zu verbessern. Weitere wichtige Faktoren sind die Förderung von Partnerschaften, Netzwerken und gemeinsamen Projekten sowie die Entwicklung von Strategien zur Einbindung der Bevölkerung.
News aus der Alpenpolitik

Sophie V. Mahlknecht, CIPRA International
Alpine Biodiversität schützen
Mit LiveAlpsNature und AlpsLife startete die CIPRA im September 2024 zwei innovative Interreg-Projekte. Sie tragen dazu dabei, die Biodiversität in den Alpen zu schützen und den wachsenden Herausforderungen durch die Klimakrise und den intensiven Tourismus zu begegnen.

Standpunkt: Milano-Cortina 2026: Alles andere als ein Vorzeigeprojekt
Die Olympischen Spiele von Mailand und Cortina 2026 sollen ein Vorzeigebeispiel für Nachhaltigkeit werden. Schon jetzt ist klar, dass diese Erwartung bei weitem nicht erfüllt werden, meint Luigi Casanova. Er ist derzeit Präsident von Mountain Wilderness Italien, war langjähriges Vorstandsmitglied von CIPRA Italien und ist Autor eines 2022 veröffentlichten Buches, das die Olympischen Winterspiele kritisch beleuchtet.

Caroline Begle, CIPRA International
AlpenWoche 2024: Zeit zu Handeln
Ein Blick zurück und nach vorn: Zwanzig Jahre nach der ersten AlpenWoche brachte die achte Ausgabe der internationalen Konferenz über 200 Menschen nach Nova Gorica/SL, um darüber zu diskutieren, worauf es bei der Entwicklung des Alpenraums ankommt.

Michael Gams, CIPRA International
Neue Köpfe für die CIPRA
Die nationalen und regionalen Vertretungen der CIPRA wählten Uwe Roth aus Deutschland zum neuen Präsidenten von CIPRA. Der Vorstand wird insgesamt jünger und weiblicher.
Standpunkte der CIPRA

Michael Gams, CIPRA International
Standpunkt: Machen wir gemeinsame Sache für die Jugend im Alpenraum!
Der CIPRA Jugendbeirat, das Jugendparlament der Alpenkonvention, die Arbeitsgruppe Jugend des französischen Alpenkomitees und seit 2021 auch der EUSALP-Jugendbeirat: Sie alle beziehen die Jugend in politische Entscheidungen mit ein. Nun ist es Zeit, den eingeschlagenen Weg gemeinsam anstatt nebeneinander weiter zu beschreiten, meinen Jean Horgues Debat, Präsident von CIPRA Frankreich, und Julika Jarosch, Projektleiterin bei CIPRA Frankreich.

Kaspar Schuler, CIPRA International
Standpunkt: Wasser duldet keinen Widerstand
Immer häufiger suchen extreme Wetterlagen auch die Alpen heim. Die Klimakrise treibt diese Entwicklung voran. Können immer mehr Dämme, Verbauungen oder Kraftwerke das Problem lösen und zugleich den wachsenden Energiehunger stillen? Wir müssen mit der Kraft des Wassers arbeiten anstatt gegen sie, meint Kaspar Schuler, Geschäftsführer der CIPRA und Co-Autor des neuen CIPRA-Positionspapiers zur Wasserkraft.

Katarina Žakelj, CIPRA Slowenien
Standpunkt: Der Erhalt alpiner Landschaft ist entscheidend für deren Entwicklung
Immer mehr Infrastruktur erschliesst die Berggebiete, sogar der slowenische Triglav-Nationalpark ist davon bedroht. Dort wurde ein Vorschlag zur Elektrifizierung der Kredarica, Sloweniens höchstgelegener Schutzhütte, bekannt. Ein solcher Eingriff würde grossflächige Bauarbeiten mitten im Nationalpark bedeuten. Katarina Žakelj, Geschäftsleiterin von CIPRA Slowenien, fordert nachhaltigere Antworten auf die wachsende Zahl von Besucher:innen in den Bergen.