Politische Positionen von CIPRA International

CIPRA-Resolution: Die Verantwortung der Alpenstädte für die Zukunft der Alpen
Zwei Drittel der Bevölkerung der Alpen leben in Städten und Agglomerationen. Die Alpenstädte bilden den wichtigsten Motor der ökonomischen und soziokulturellen Entwicklung im Alpenraum. Doch obwohl die Alpenstädte für die zukünftige Entwicklung der Alpen eine wichtige Rolle spielen werden, kommen die Aufgaben und die Verantwortung der Städte für die gesamten Alpen in der Alpendiskussion, speziell im Rahmen der Alpenkonvention, zu kurz. Vor diesem Hintergrund fordert die CIPRA die Alpenstaaten, Bundesländer, Regionen, Kantone und die weiteren staatlichen und nicht-staatlichen Körperschaften auf, der nachhaltigen Entwicklung der Alpenstädte in ihrer Politik, ihren Strategien und ihren Massnahmen eine erhöhte Priorität einzuräumen.

Alpenkonvention als Chance wahrnehmen
Nach über einem Jahrzehnt Alpenkonvention ist in der Alpenbevölkerung eine zunehmende Ungeduld zu erkennen. In der Öffentlichkeit werden v.a. die Gegner wahrgenommen und die Chancen, die die Konvention für die Öffentlichkeit bietet, werden nur sehr zurückhaltend kommuniziert. Die CIPRA International formuliert ihre Besorgnis über diese Situation. Um sie zu verbessern, muss die Verhinderungspolitik einzelner Staaten und die Lethargie der EU überwunden werden und das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention stärker für die Konvention als Instrument der nachhaltigen Entwicklung und der Förderung der Berggebiete werben.

Pressemitteilung zur Konferenz der Umweltminister des Alpenraums in Garmisch-Partenkirchen/D
Die CIPRA International gibt ihrer Enttäuschung darüber Ausdruck, dass nur die Erarbeitung einer Deklaration statt eines rechtsverbindlichen Protokolls zum Thema Bevölkerung und Kultur beschlossen wurde. Ein solches würde auch die Chance bieten, die Bevölkerung stärker in die Umsetzung der Alpenkonvention einzubeziehen. Stärker in die Umsetzung einbezogen werden müssen auch die Kommunen und Regionen. Die CIPRA International fordert die Bereitstellung finanzieller Mittel, um die Alpenkonvention mit Leben zu füllen. Im Bereich Verkehr sieht die CIPRA im Gegensatz zu den Ministern keine positive Entwicklung der Politiken in den Alpenländern und befürchtet, dass durch die Fixierung auf grosse Infrastrukturprojekte von sofort möglichen und nötigen Massnahmen abgelenkt wird.
News aus der Alpenpolitik

Caroline Begle, CIPRA International
Klimafreundlich reisen
Der Trend hin zu mehr Regionalität und Nachhaltigkeit ist besonders auch während der Pandemie spürbar. Mit «Yoalin» reisten diesen Sommer 125 junge Menschen mit Bahn und Bus klimafreundlich durch die Alpen. Zum Abschluss diskutierten sie im September 2021 in Innsbruck/A mit Expert:innen über die Mobilität der Zukunft.

Veronika Hribernik, CIPRA International
(Un)verschmutzte Alpenluft
Wie steht es um die Luftqualität in den Alpenländern? Der achte Alpenzustandsbericht gibt Aufschluss darüber. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verschärft ihre Richtwerte.

Veronika Hribernik, CIPRA International
Ideen für zukünftigen Alpentourismus
Welche Lehren zieht die Tourismusbranche aus der Pandemie und wie reagiert sie auf die Klimakrise? Das CIPRA-Projekt «Reset Alpentourismus» analysiert die alpenweite Lage.

Veronika Hribernik, CIPRA International
Wieviel Wasserkraft ist ökologisch tragbar?
Kraftwerke sanieren statt neu bauen, die letzten Süsswasserperlen erhalten, länderübergreifend Nutzung und Schutz koordinieren: Die CIPRA veröffentlicht ein Positionspapier mit fachlich detaillierten Forderungen zur Wasserkraftnutzung in den Alpen.
Standpunkte der CIPRA

alpMedia
Standpunkt: Landschaft ist leider ausverkauft!
16 zubetonierte Fussballfelder täglich: Der Flächenverbrauch ist in Bayern wie auch in vielen Alpenländern enorm. Damit noch etwas übrig bleibt für die nächsten Generationen, darf sich der Landschaftsschutz nicht nur auf Schutzgebiete konzentrieren, fordert Uwe Roth, Geschäftsführer von CIPRA Deutschland.

alpMedia
Standpunkt: Ein Plädoyer für bunte Städte
Corona hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig erreichbare Naherholungsräume für unser Wohlbefinden sind. Über 70 Prozent der Alpenbevölkerung leben in Städten. Insbesondere dort gibt es grosses Handlungspotential, meint Magdalena Holzer, Projektleiterin bei CIPRA International.

alpMedia
Standpunkt: Den Tatendrang der Jugend würdigen
In den vergangenen zwei Jahren haben wir eine Entwicklung erlebt, die wir als grüne Kulturrevolution bezeichnen können. Egal, wie wir dazu stehen – ob wir sie unterstützen oder missbilligen –, wir können sie nicht ignorieren. Wir jungen Menschen haben das möglich gemacht und wollen jetzt einbezogen werden bei Entscheidungen, fordert Sofia Farina vom CIPRA-Jugendbeirat.