Politische Positionen von CIPRA International

Alpenkonvention als Chance wahrnehmen
Alpenkonvention als Chance wahrnehmen
Nach über einem Jahrzehnt Alpenkonvention ist in der Alpenbevölkerung eine zunehmende Ungeduld zu erkennen. In der Öffentlichkeit werden v.a. die Gegner wahrgenommen und die Chancen, die die Konvention für die Öffentlichkeit bietet, werden nur sehr zurückhaltend kommuniziert. Die CIPRA International formuliert ihre Besorgnis über diese Situation. Um sie zu verbessern, muss die Verhinderungspolitik einzelner Staaten und die Lethargie der EU überwunden werden und das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention stärker für die Konvention als Instrument der nachhaltigen Entwicklung und der Förderung der Berggebiete werben.
Pressemitteilung zur Konferenz der Umweltminister des Alpenraums in Garmisch-Partenkirchen/D
Pressemitteilung zur Konferenz der Umweltminister des Alpenraums in Garmisch-Partenkirchen/D
Die CIPRA International gibt ihrer Enttäuschung darüber Ausdruck, dass nur die Erarbeitung einer Deklaration statt eines rechtsverbindlichen Protokolls zum Thema Bevölkerung und Kultur beschlossen wurde. Ein solches würde auch die Chance bieten, die Bevölkerung stärker in die Umsetzung der Alpenkonvention einzubeziehen. Stärker in die Umsetzung einbezogen werden müssen auch die Kommunen und Regionen. Die CIPRA International fordert die Bereitstellung finanzieller Mittel, um die Alpenkonvention mit Leben zu füllen. Im Bereich Verkehr sieht die CIPRA im Gegensatz zu den Ministern keine positive Entwicklung der Politiken in den Alpenländern und befürchtet, dass durch die Fixierung auf grosse Infrastrukturprojekte von sofort möglichen und nötigen Massnahmen abgelenkt wird.
Das mehrjährige Arbeitsprogramm der Alpenkonferenz 2005-2010
Das mehrjährige Arbeitsprogramm der Alpenkonferenz 2005-2010
Das mehrjährige Arbeitsprogramm wurde an der 8. Tagung der Alpenkonferenz 2004 beschlossen. Es setzt für 2005-2010 folgende Prioritäten: Die Erstellung des Alpenzustandsberichts und die Beobachtung und Interpretation von Entwicklungen; gemeinsame Projekte zu den Themen Mobilität und Verkehr, Gesellschaft und Kultur, Land-, Forstwirtschaft und Kulturlandschaften sowie Tourismus; und die Erfüllung der Aufgaben aus Artikel 2 der Alpenkonvention (Bevölkerung und Kultur, Luft, Wasser, Abfall). Ein wichtiger Schwerpunkt des Arbeitsprogramms liegt auf Öffentlichkeitsarbeit, Erfahrungsaustausch und Kooperation und auf der Zusammenarbeit mit anderen Bergregionen und Konventionen. Die Vertragsparteien werden zudem aufgefordert, noch ausstehende Unterzeichnungen und Ratifizierungen nachzuholen und mit der Umsetzung zu beginnen.

News aus der Alpenpolitik

Alpenstädte: Aktiv für das Klima
Alpenstädte: Aktiv für das Klima
Unter dem Titel «Climate Action in Alpine Towns» setzen neun Alpenstädte Klimamassnahmen in Bezug auf Raumplanung und Bürgerbeteiligung um.
Neue Allianz für europäische Berggebiete
Neue Allianz für europäische Berggebiete
Drei dem Bergsteigen und der Nachhaltigkeit in europäischen Berggebieten verpflichtete Dachorganisationen haben sich Ende November 2021 zur Zusammenarbeit entschlossen: Der Club Arc Alpin (CAA), die European Union of Mountaineering Associations (EUMA) und die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA.
Gebirgsflüsse erhalten und renaturieren
Gebirgsflüsse erhalten und renaturieren
Im französischen Romanche-Tal verschwindet ein hundert Jahre alter Staudamm – insgesamt werden in der Region fünf Staudämme und drei Kraftwerke abgerissen. In der Schweiz erhielten die Wildbäche Beverin und Chamuera dieses Jahr die ersten beiden Auszeichnungen als «Gewässerperle Plus».
Standpunkt: Machen wir gemeinsame Sache für die Jugend im Alpenraum!
Standpunkt: Machen wir gemeinsame Sache für die Jugend im Alpenraum!
Der CIPRA Jugendbeirat, das Jugendparlament der Alpenkonvention, die Arbeitsgruppe Jugend des französischen Alpenkomitees und seit 2021 auch der EUSALP-Jugendbeirat: Sie alle beziehen die Jugend in politische Entscheidungen mit ein. Nun ist es Zeit, den eingeschlagenen Weg gemeinsam anstatt nebeneinander weiter zu beschreiten, meinen Jean Horgues Debat, Präsident von CIPRA Frankreich, und Julika Jarosch, Projektleiterin bei CIPRA Frankreich.

Standpunkte der CIPRA

Standpunkt: Wasser duldet keinen Widerstand
Standpunkt: Wasser duldet keinen Widerstand
Immer häufiger suchen extreme Wetterlagen auch die Alpen heim. Die Klimakrise treibt diese Entwicklung voran. Können immer mehr Dämme, Verbauungen oder Kraftwerke das Problem lösen und zugleich den wachsenden Energiehunger stillen? Wir müssen mit der Kraft des Wassers arbeiten anstatt gegen sie, meint Kaspar Schuler, Geschäftsführer der CIPRA und Co-Autor des neuen CIPRA-Positionspapiers zur Wasserkraft.
Standpunkt: Der Erhalt alpiner Landschaft ist entscheidend für deren Entwicklung
Standpunkt: Der Erhalt alpiner Landschaft ist entscheidend für deren Entwicklung
Immer mehr Infrastruktur erschliesst die Berggebiete, sogar der slowenische Triglav-Nationalpark ist davon bedroht. Dort wurde ein Vorschlag zur Elektrifizierung der Kredarica, Sloweniens höchstgelegener Schutzhütte, bekannt. Ein solcher Eingriff würde grossflächige Bauarbeiten mitten im Nationalpark bedeuten. Katarina Žakelj, Geschäftsleiterin von CIPRA Slowenien, fordert nachhaltigere Antworten auf die wachsende Zahl von Besucher:innen in den Bergen.
Standpunkt: Wir brauchen ein Alpenticket für öffentliche Verkehrsmittel
Standpunkt: Wir brauchen ein Alpenticket für öffentliche Verkehrsmittel
Homeschooling, kein Bus- und Bahnverkehr, geschlossene Grenzübergänge: Die Corona-Krise hat genau jene Lebensbereiche lahmgelegt, denen wir bisher vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Ein alpenweites Ticket für den öffentlichen Verkehr könnte viele dieser Probleme lösen, meint Rok Brišnik. Er studiert Geografie und Geschichte an der Universität Ljubljana/SI und ist Mitglied des CIPRA-Jugendbeirats (CYC).