Politische Positionen von CIPRA International

Hintergrundpapier zur „Eurovignette III“
Hintergrundpapier zur „Eurovignette III“
Die Novellierung der Wegekosten-Richtlinie 2006/38/EG („Eurovignette III“) im EU-Parlament und im Ministerrat soll den Mitgliedsstaaten unter anderem den Einbezug von Umwelt- und Gesundheitskosten in die Ermittlung der Lkw-Maut-Höhen ermöglichen. Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA fordert, dass die Richtlinie insbesondere für ökologisch sensible Gebiete wie den Alpenraum eine Entlastung bringen und zu mehr Nachhaltigkeit im Gütertransport beitragen soll. In ihrer Stellungnahme zur Novellierung gibt die CIPRA konkrete Empfehlungen ab.
Für eine Klimaschutz-Modellregion Alpen
Für eine Klimaschutz-Modellregion Alpen
Die CIPRA hat im Jahr 2006 die Forderung an die Alpenstaaten getragen, einen Klima-Aktionsplan zu beschliessen. Die Umweltministerinnen und Umweltminister der Vertragsparteien der Alpenkonvention haben diese Forderung aufgenommen. Am 9. November 2006 hat die IX. Alpenkonferenz in Alpbach/A ihren Ständigen Ausschuss beauftragt, "in geeigneter Weise bis zur X. Tagung der Alpenkonferenz zur Umsetzung der Klimadeklaration einen Aktionsplan mit alpenspezifischen Handlungsempfehlungen und längerfristigen Initiativen einschliesslich eines Zeitplans auszuarbeiten." Die CIPRA legte ein Forderungspapier vor, um diesen Aktionsplan mit griffigen Inhalten zu füllen. Gleichzeitig lud sie Mitglieds- und Partnerorganisationen, Netzwerke und Institutionen ein, die gekürzte Fassung des Dokuments als "Klimapakt" zu unterzeichnen und damit Druck auf die Alpenstaaten zu machen, einen griffigen Aktionsplan zu verabschieden.
Bottleneck-Kampagne der EU - 15 Engpassanalysen der CIPRA
Bottleneck-Kampagne der EU - 15 Engpassanalysen der CIPRA
Die europäische Kommission hat die so genannte "Bottleneck-Kampagne" lanciert, die Hindernisse beschreiben und abbauen soll, welche einem reibungslosen Ablauf der Güterverkehrskette in Europa im Weg stehen. Beteiligte und Interessierte sind aufgefordert, administrative, operationelle und legislative Engpässe in der Güterverkehrslogistik mitzuteilen und Lösungen vorzuschlagen. Dadurch soll eine optimale Nutzung der bestehenden Kapazitäten ermöglicht und damit Kosten gesenkt und der Umweltschutz erhöht werden. Die Bottleneck-Kampagne ist Teil des "Aktionsplans Logistik" der EU, der zwar einerseits viele Möglichkeiten enthält, um mehr Nachhaltigkeit in den Transport zu bringen und die Verkehrsbelastungen in den Alpen zu reduzieren, andererseits aber auch den Eindruck erweckt, dass es v.a. darum geht, durch die Verbesserung des Verkehrsflusses das weitere Verkehrswachstum möglich zu machen und zu managen. Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA hat die Möglichkeit, sich zu beteiligen, genutzt und 15 Engpassanalysen mit Vorschlägen für Gegenmassnahmen eingegeben. Sie fordert z.B. bauliche und technische Verbesserungen im Bahnnetz, dezentrale Güterterminals für die Verlagerung von Transporten auf die Schiene, Massnahmen der Verkehrsregelung zur Einhaltung von Schadstoff- und Lärmgrenzwerten und die Nutzung von Potenzialen zur Einsparung von CO2.

News aus der Alpenpolitik

«Letzte Generation Österreich» beendet Klima-Proteste
«Letzte Generation Österreich» beendet Klima-Proteste
Tempo 100 auf Autobahnen, Klimaschutz in die Verfassung: Das waren einige der Forderungen der Letzten Generation Österreich. Anfang August verkündete die Gruppe das Ende ihrer Klima-Proteste.
Biodiversität: Die Schweiz stimmt über ihre Zukunft ab
Biodiversität: Die Schweiz stimmt über ihre Zukunft ab
Die Schweizer Stimmberechtigten stimmen am 22. September 2024 über die Volksinitiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft (Biodiversitätsinitiative)» ab. Die CIPRA unterstützt das Anliegen.
Frankreich 2030: Winterspiele trotz Klimakrise
Frankreich 2030: Winterspiele trotz Klimakrise
Frankreich erhielt Ende Juli 2024 den offiziellen Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2030. Umweltorganisationen fordern angesichts der Klimakrise ein Umdenken.
Standpunkt: Geben wir der Jugend Vorrang vor dem Tourismus
Standpunkt: Geben wir der Jugend Vorrang vor dem Tourismus
Wir wollen, dass junge Menschen am Land bleiben, doch touristische Ansprüche, hohe Immobilienpreise und Landschaft als Spekulationsobjekt erschweren dies. Wir sprechen über den Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise, während Einkaufszentren und Gewerbegebiete in der freien Natur gebaut werden. Der Umweltschutz und Lösungen für die Wohnungskrise sollten Priorität haben, denn das wäre auch im Interesse junger Menschen, meint Dijana Čataković von CIPRA Slowenien. Sie fragt: Wer wird sonst noch in den Alpen wohnen und sich das Leben dort leisten können?

Standpunkte der CIPRA

Standpunkt: Saisonarbeit in den Alpen neu denken
Standpunkt: Saisonarbeit in den Alpen neu denken
Schlechte Arbeitsbedingungen, Corona-Pandemie und Klimakrise: Dem Tourismus in den Alpen gehen die Arbeitskräfte aus, viele wenden sich anderen Branchen zu. Nun geht es darum, Saisonarbeit neu zu denken. Dazu zählen Mehrfachbeschäftigung und ganzjähriges Leben in Tourismusorten, sagen Chloé Billod und Claire Belet. Sie sind Projektleiterinnen bei ADRETS, einer Mitgliedsorganisation von CIPRA Frankreich.
Standpunkt: Wir brauchen mehr junge Menschen in den Alpen!
Standpunkt: Wir brauchen mehr junge Menschen in den Alpen!
Überalterung, Abwanderung und aussterbende Ortschaften sind typische Probleme für viele Bergregionen. Es müsse daher für junge Menschen wieder attraktiver werden, in den Alpen zu leben, meint Kathrin Holstein, Mitglied des CIPRA Jugendbeirats und Mitarbeiterin des Gemeindenetzwerks Allianz in den Alpen.
Standpunkt: Erstellen wir einen «Alpenplan» für alle alpinen Regionen!
Standpunkt: Erstellen wir einen «Alpenplan» für alle alpinen Regionen!
Der bayerische Alpenplan feiert 2022 sein 50-jähriges Bestehen. Alpine Raumordnung hat hier bewiesen, dass sie prädestiniert ist, Lösungen für die drängenden Fragen der Zeit zu finden. Ähnliche Planungsinstrumente fehlen in vielen alpinen Regionen, obwohl wir sie dringender denn je brauchen, meinen Paul Kuncio, Geschäftsführer von CIPRA Österreich, und Uwe Roth, Geschäftsführer von CIPRA Deutschland.