Politische Positionen von CIPRA International

Der Rand im Zentrum: Thesen und Forderungen von der CIPRA-Jahresfachtagung in Semmering/A
Der Rand im Zentrum: Thesen und Forderungen von der CIPRA-Jahresfachtagung in Semmering/A
Die Alpenländer umfassen eine grosse Anzahl Randregionen mit einem manchmal erheblichen Anteil an der Landesfläche. Zwischen den einzelnen Gebieten bestehen grosse sozio-ökonomische Unterschiede. Deshalb sollte auch die Politik stärker nach Typen von Regionen differenzieren. Gegenwärtig wird die Entwicklung in den Alpen von einem Urbanisierungsmodell geprägt, das für potenzialschwache Berggebiete wenig Perspektiven bereithält. Im Sinne der gesellschaftlichen Kohäsion und der gesamthaften Verantwortung ist es jedoch wichtig, dass die Alpenstaaten und ihre Gebietskörperschaften verbindliche Aussagen zur Zukunft der Randgebiete machen.
cc.alps: CIPRA-Forderungen – Tourismus im Klimwandel
cc.alps: CIPRA-Forderungen – Tourismus im Klimwandel
Der Klimawandel stellt den alpinen Tourismus vor grosse Herausforderungen. Er muss sich an den Klimawandel anpassen und gleichzeitig klimaverträglicher werden. Insbesondere in den Schlüsselbereichen Verkehr und Energie liegen grosse Potenziale für eine Reduktion des CO2-Ausstosses. Der Tourismus ist eine Branche, die mit hohen Fördermitteln ausgestattet ist. Die öffentliche Hand muss mit der Tourismusförderung die Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit lenken. Bei der aktuellen Diskussion über die Entwicklungen im Tourismusgeschäft dominieren die Positionen der grossen Seilbahnunternehmen, die im Wesentlichen auf den Skitourismus und die Aufrechthaltung des Status quo fixiert sind. Wer aber nur auf Schnee und Ski setzt, forciert eine kapitalintensive, hoch technisierte und zu Monostrukturen neigende Form des alpinen Tourismus, die weder klima- noch umweltverträglich ist.
Die Alpenkonvention – Grundstein einer gemeinsamen Alpenpolitik
Die Alpenkonvention – Grundstein einer gemeinsamen Alpenpolitik
Die Alpen sind das höchste Gebirge Westeuropas, Lebensraum für knapp 14 Millionen Menschen, für 30’000 Tier- und 13’000 Pflanzenarten. Sie sind eine besondere Region – und verfügen mit der Alpenkonvention über ein besonderes Abkommen, das ihre nachhaltige Entwicklung sichern soll. Die CIPRA stand am Anfang dieses Vertragswerks: Schon 1952 bei ihrer Gründung forderte sie die Schaffung einer solchen Konvention. Heute ist die CIPRA die wohl engagierteste Beobachterorganisation dieses Vertragswerks und wendet viel Energie und finanzielle Mittel zu seiner Umsetzung und Weiterentwicklung auf. Trotz oder gerade wegen dieser engen Verbundenheit der CIPRA mit der Alpenkonvention muss das 20-Jahre-Jubiläum der Konvention für die CIPRA Anlass sein, ihre Haltung zu diesem einzigartigen Vertragswerk zu überprüfen und zu aktualisieren.

News aus der Alpenpolitik

Neue Allianz für europäische Berggebiete
Neue Allianz für europäische Berggebiete
Drei dem Bergsteigen und der Nachhaltigkeit in europäischen Berggebieten verpflichtete Dachorganisationen haben sich Ende November 2021 zur Zusammenarbeit entschlossen: Der Club Arc Alpin (CAA), die European Union of Mountaineering Associations (EUMA) und die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA.
Gebirgsflüsse erhalten und renaturieren
Gebirgsflüsse erhalten und renaturieren
Im französischen Romanche-Tal verschwindet ein hundert Jahre alter Staudamm – insgesamt werden in der Region fünf Staudämme und drei Kraftwerke abgerissen. In der Schweiz erhielten die Wildbäche Beverin und Chamuera dieses Jahr die ersten beiden Auszeichnungen als «Gewässerperle Plus».
Standpunkt: Machen wir gemeinsame Sache für die Jugend im Alpenraum!
Standpunkt: Machen wir gemeinsame Sache für die Jugend im Alpenraum!
Der CIPRA Jugendbeirat, das Jugendparlament der Alpenkonvention, die Arbeitsgruppe Jugend des französischen Alpenkomitees und seit 2021 auch der EUSALP-Jugendbeirat: Sie alle beziehen die Jugend in politische Entscheidungen mit ein. Nun ist es Zeit, den eingeschlagenen Weg gemeinsam anstatt nebeneinander weiter zu beschreiten, meinen Jean Horgues Debat, Präsident von CIPRA Frankreich, und Julika Jarosch, Projektleiterin bei CIPRA Frankreich.
Klimakrise lässt Berge bröckeln
Klimakrise lässt Berge bröckeln
Steinschläge und Felsstürze sind in den Alpen zwar nichts Neues, doch schwindender Permafrost verschärft die Situation zusätzlich – beim Bergsteigen und in Dörfern.

Standpunkte der CIPRA

Standpunkt: Zweitwohnungen - kein Ufer in Sicht
Standpunkt: Zweitwohnungen - kein Ufer in Sicht
Mit ihrem Ja zur Volksinitiative "Schluss mit dem uferlosen Bau von Zweitwohnungen" verlangten die Schweizer StimmbürgerInnen 2012 eine neue Tourismuspolitik. Dominik Siegrist, Präsident von CIPRA International, hegt Zweifel, ob der Volkswille tatsächlich umgesetzt wird.
Standpunkt: Wer soll das makroregionale Haus der Alpen mit Leben füllen?
Standpunkt: Wer soll das makroregionale Haus der Alpen mit Leben füllen?
Wie beim Hausbau sind bei der Makroregion Alpen die BewohnerInnen die wichtigsten Beteiligten. Doch auch fünf Wochen nach dem Start lassen die Staaten und Regionen die VertreterInnen der Zivilgesellschaft im Ungewissen, ob sie sich einbringen dürfen. Um Antwort wird gebeten.
Standpunkt: Die Berge wachsen nicht in den Himmel
Standpunkt: Die Berge wachsen nicht in den Himmel
Berge und Täler werden nicht grösser - zumindest nicht im Zeithorizont eines Menschen. Unser Appetit jedoch wächst von Tag zu Tag. Früher oder später werden wir unseren Verbrauch natürlicher Ressourcen an deren Verfügbarkeit anpassen müssen. Entscheiden wir uns für ein massvolles Leben aus freiem Willen, bevor wir dazu gezwungen werden! fordert Claire Simon.