Wege zur nachhaltigen Landwirtschaft

Am Mittwoch, den 7. August 2024 fand die erste Utopia Wanderung organisiert vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz in seiner Funktion als CIPRA Südtirol statt. Dabei wurden die funktionierende Utopie des Bio-Gemüseanbaus im Pustertal anhand von zwei landwirtschaftlichen Betrieben besichtigt.

Die erste Visit Utopia Wanderung des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz führte die jungen Teilnehmer zu den beiden Biobauernhöfen Tschoggler und Oberhaus in Reischach. Beide Betriebe eint der Wille gesunde Nahrungsmittel zu produzieren, die die Landwirte auch selbst gerne genießen, sowie die Liebe der Betreiber zur Biodiversität. In beiden Betrieben werden je rund fünfzig verschiedene Gemüsesorten angebaut. An beiden Orten können blütenreiche Blumenwiesen bewundert werden.

Roland Plank, Organisator des Ausflugs erzählt: „Im direkten Gespräch mit Marco und Valentin war ihre Begeisterung für das, was sie tun, deutlich spürbar. Besonders schön fand ich die ehrliche Faszination beider Landwirte für die Vielfalt und Kraft des Lebens.“ Paul Schrott ergänzt „Auch mich selbst hat die Vielfalt an Pflanzen, besonders aber auch an Insekten, die diese als Nahrungsquelle nutzen können fasziniert. Besonders eindrücklich fand ich den blühenden bunte Garten essbarer Blüten am Oberhaushof“. Vera Schöpf weist darauf hin: „In diesen beiden Projekten sieht man, wie das Handeln einiger weniger Einfluss auf viele haben kann. Nicht nur werden hier gesunde Lebensmittel produziert - beide Landwirte sind auch an sozialen Projekten beteiligt. Sie bieten verschiedenen Menschen eine sinnvolle Möglichkeit das Gedankenkarussell zu unterbrechen, indem sie die Aufmerksamkeit auf die Schönheit und Reichtum der Natur lenken.“ Obwohl das abendliche Gewitter die Wanderung früher unterbrach als geplant, konnte der Tag erfolgreich im b.local abgeschlossen werden, wo einige der Früchte der Arbeit des Tschogglerhofs ihre Endbestimmung als Essen finden.

Quellen und weiterführende Informationen:

www.umwelt.bz.it/aktuelles/presse/dvn-pm-wege-zur-nachhaltigen-landwirtschaft-cs-percorsi-verso-unagricoltura-sostenibile.html (de, it), www.blocal.it/ (de, it, en), www.facebook.com/tschoggler (de), www.facebook.com/oberhaushof/ (de), www.farmfluencers.org/de/valentin-innerhofer (de, it), https://magazin.raiffeisen.it/wo-die-vielfalt-an-bio-gemuese-zu-hause-ist/ (de,it)

Photos by CIPRA South Tyrol (Sept/Oct 2024)

Was: Visit Utopia - Nachhaltige Landwirtschaft in den Alpen

Wer: Marco Perri und Sabine Oberheinricher (Tschogglerhof), Valentin Innerhofer (Oberhaushof)

Wo: Reischach – Südtirol

Wann: Beide landwirtschaftlichen Betriebe sind relativ jung, haben aber immerhin mehr als fünf Jahre Betriebserfahrung und können auf Nebenerwerbstätigkeiten verzichten.

Wie: Marco ist ein ausgebildeter Gärtner, der schon vor der Hofübernahme mit den Schwiegereltern besprach, dass er am Bauernhof nicht mehr traditionelle Kuhhaltung einführen möchte, sondern sein Know-How nützen will, um einen Biogemüseanbau zu etablieren. Der Erfolg gibt ihm recht. Valentin und seine Frau Judith wollten vor allem gesunde Lebensmittel für sich selbst und ihre Kinder anbauen. Durch sparsames und bewusstes Leben ergab es sich, dass auch die steilen Hänge rund um den hoch gelegenen  Oberhaushof ausreichend Erträge erbringen,  um ausschliesslich von der Arbeit am Hof leben können.

Übertragbarkeit: Die positive Erfahrung am Tschogglerhof zeigt auf, dass Biogemüseanbau auch im alpinen Raum wirtschaftlich rentabel ist. Selbst wenn die Wirtschaftlichkeit nicht im Fokus steht, wie im Fall des Oberhaushofes, ist es möglich von der Biolandwirtschaft gut zu leben. Durch die bestehende Vereinsstruktur, wie Farmfluencers oder Bioland erhalten Landwirtschaftsbetriebe die auf Bio umstellen wollen, wertvolle Informationen, Tipps und Hilfe.

Via Alpina Youth – walking the change

Der Weitwanderweg Via Alpina verbindet seit über 20 Jahren alle Alpenländer. Das Projekt «Via Alpina Youth – walking the change» verbreitet Wissen, Ideen und Möglichkeiten zu nachhaltigen Lebensstilen, Inklusion, Umweltschutz und Klimawandel entlang des Weges.